Wülfrath: Garderobe der Kumpel im Café

Der Verein Pro Mobil übernimmt die Bewirtung am Zeittunnel, der am Sonntag wieder öffnet.

Wülfrath. Bürgermeisterin Claudia Panke zieht eine der Ketten, die seit neuestem von der Decke des Museumscafés am Zeittunnel herunterhängen, zu sich und platziert ihre Jacke an einem der vier Haken an ihrem Ende. Die Anlage, die jetzt das Café als Garderobe schmückt, war vor langer Zeit ein Teil der Waschkaue im Steinbruch Prangenberg. Und das schmückende Erinnerungsstück aus der Bergwerksgeschichte ist nicht das einzig Neue, das der Zeittunnel bei seiner Wiedereröffnung am kommenden Sonntag zu bieten hat.

"Die beste Neuerung ist ein neuer Betreiber für unser Museumscafé", stellt Zeittunnel-Leiterin Andrea Gellert fest. Mit der Kooperation mit dem Velberter Verein "Pro Mobil - Verein für Menschen mit Behinderungen" wird eine schon länger gehegte Idee verwirklicht. Menschen mit Behinderung erhalten die Chance, sich an einem Arbeitsplatz einzubringen. Und der Zeittunnel kann seinen Besuchern eine Gastronomie bieten, die durch ein reines Wirtschaftsunternehmen nicht darstellbar wäre.

Auch Pro Mobil-Geschäftsführerin Margit Benemann setzt große Erwartungen in das neue Projekt, das während der kommenden fünf Monate der Zeittunnel-Saison 2010 erprobt werden soll: "Das Café kommt uns sehr entgegen, da Menschen mit Behinderungen gut in der Gastronomie arbeiten können."

Acht Menschen werden hier in zwei Vierergruppen in der Küche und im Service arbeiten. Ein Problem ist für Pro Mobil nur, dass das Museumscafé nur am Wochenende geöffnet ist. Der neue Betreiber will den Besuchern nicht nur Getränke, sondern auch selbst gebackenen Kuchen, Waffeln, Eis sowie eine kleine Speisekarte bieten.

Das Programm des Zeittunnels bietet in den nächsten fünf Monaten Altbekanntes und einiges Neues. Insgesamt sind es 70unterschiedliche Veranstaltungen. So stehen die "Lange Nacht der Museen" (28.Mai) und das Open-Air-Kino "Tunnelflimmern" (27./28. August, 5./6. September) wieder im Zeittunnel-Plan, aber auch eine Fledermaus-Nacht (10.September) und Workshops mit den Bildhauern Elke Voß-Klingler und Claus Klingler (3./31. Juli, 21. August).

Hoffnungen auf Belebung des Zeittunnels setzen Andrea Gellert und die Bürgermeisterin in den Alleenradweg, der am Museum vorbeiführt. In diesem Jahr wird er für Radler noch nicht fertig, der Zeittunnel will aber die Trasse schon für Spaziergänge nutzen und noch mehr Besucher anlocken. Aus gutem Grund, wie Claudia Panke betont: "Der Zeittunnel hat es schwer, gerade in der momentanen Haushaltslage."