Wülfrath: GWG - Schlagkräftiger mit Mielke

Seit Dezember ist der ehemalige Beigeordnete hauptamtlich bei der Stadttochter tätig. Mit ihm soll die „Gemeinnützige“ neue Projekte umsetzen – wie günstigen Wohnraum für Senioren in neuen Wohnformen.

Wülfrath. "Ein Qualitätsmerkmal mehr für unser Unternehmen" - das ist für Ulrich Eilebrecht, Geschäftsführer der Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG), sein "neuer Kollege" in der Geschäftsführung der Stadttochter, Ralph Mielke. Seit Dezember ist der ehemalige Beigeordnete der Stadt hauptamtlich für die GWG tätig. Zuvor war er knapp drei Jahre nebenamtlich Geschäftsführer. Eilebrecht: "Die GWG wird mit Mielke schlagkräftiger, kann sich dem weiteren Geschäftsfeld intensiver widmen und neuen Anforderungen besser stellen."

Politisch unstrittig war der Wechsel des einstigen Verwaltungsmannes. Das hat laut Eilebrecht gute Gründe. "Mit zwei hauptamtlichen Geschäftsführern passen wir die Struktur des Unternehmens den tatsächlichen Aufgaben an", sagt er. In der Ära Rainer Ingenhoven sei die GWG gewachsen, sei sie am Markt etabliert worden. Über das Kerngeschäft "Sozialer Wohnungsbau" hinaus sind die Tätigkeiten vielfältiger geworden: Dienstleister für die Stadt und Vermieter wie Rheinkalk oder Evangelische Kirche, Erschließungsträger, Wirtschaftsförderer, Entwickler von Baugebieten...

"Das Geschäftsvolumen wurde ausgeweitet. Aber wir dürfen darüber hinaus nicht das Kerngeschäft aus den Augen verlieren", so Eilebrecht, der gerade hier auf Mielke und dessen Erfahrungen als Sozialdezernent setzt. Vor dem Hintergrund noch bestehender Fördermöglichkeiten für den sozialen Wohnungsbau wolle die GWG verstärkt in die Sanierung des Altbestandes, den Abriss bestehender Häuser und die Neuentwicklung von Wohnprojekt investieren - "und das vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung", wie Mielke unterstreicht.

Wohnen im Alter: Zwischen der klassischen Sozialwohnung und dem Platz im Seniorenpflegeheim gibt es laut Mielke eine breite Palette von Wohnformen, die bisher in Wülfrath nicht verbreitet sind. "Diese Lücken wollen wir ausfüllen." Das kann eine Senioren-WG sein, Pflegegruppe, barrierefreies Wohnen - "bezahlbarer Wohnraum, kleine Wohnungen: Die Menschen sollen auch im Alter gut in einem schönen Umfeld wohnen können", sagt Mielke, der anmerkt, dass die Nachfragen für zeitgemäße Seniorenwohnungen vorhanden seien. Darüber hinaus plant die "Gemeinnützige" sozial finanzierte Wohneinheiten für große Familien mit vielen Kindern. Mielke: "Die streuen wir gezielt da ein, wo der Bedarf ist".

Privates: Ralph Mielke ist 50 Jahre alt.Er ist verheiratet, Vater zweier Kinder. In der Freizeit engagiert sichder leidenschaftliche Bruce Springsteen-Fan in der Jugendabteilung desFCW. Er ist einer der "Väter" des Rheinkalkcups.