„Wülfraths Potenziale anpieksen“

Kandidat Mit dem Ratinger Thomas Görtz präsentiert die CDU den ersten Herausforderer für Barbara Lorenz-Allendorff.

<strong>Wülfrath. Thomas Görtz heißt er: der Herausforderer der Amtsinhaberin. Einstimmig hat der CDU-Stadtverbandsvorstand den Ratinger zum Bürgermeister-Kandidaten nominiert. Samstagnachmittag stellten Vorstand, Fraktion und Junge Union den 37-Jährigen der Presse vor. Für den Diplom-Verwaltungsafachwirt steht fest: "Wülfrath kann mehr, ist eine Stadt mit vielen Potenzialen. Man muss sie nur anpieksen."

Erinnerungen an 2004 werden wach

Wie sich die Bilder gleichen: Fast auf den Tag genau vor vier Jahren stellte der CDU-Stadtverband an gleicher Stelle in der Galerie Korten schon einmal ihren Kandidaten für das Bürgermeisteramt vor: damals Barbara Lorenz-Allendorff. Kaum zwei Jahre später war das Tischtuch zwischen der Bürgermeisterin und der Union zerschnitten. Für CDU-Chef Andreas Seidler ist das aber kein schlechtes Vorzeichen. "Die CDU hat ja damals gewonnen", sagt er schmunzelnd. Auf CDU-Kreisebene haben sich Seidler und Görtz, er ist stellvertretender CDU-Stadtverbandsvorsitzender in Ratingen, kennengelernt. Ein Kontakt, der gepflegt wurde - und jetzt zur Nominierung durch den Vorstand geführt hat. "Görtz ist nicht nur ein Verwaltungsfachmann, den Wülfrath dringend braucht, sondern generell ein Top-Kandidat", schwärmt Seidler. Wülfrath sei nicht die einzige Stadt gewesen, in der er als Bürgermeister-Kandidat hätte antreten können. "Wir sind froh, ihn jetzt schon präsentieren zu können." Am Freitag hat die Partei mit einem Brief auch die Mitglieder informiert. Ihnen will sich Görtz am 13. März vorstellen. Die offizielle Nominierung wird vermutlich im Herbst erfolgen.

"Hinhören, informieren und dann mitdiskutieren." ThomasGörtz über sein Vorgehen

Görtz selber beschreibt sich "als unbeschriebenes Blatt in Wülfrath". Das sei ihm bewusst. Auch sei ihm klar, dass eine so frühe Kandidatur die Verschleiß-Gefahr berge. "Ich will jetzt Stadt und Leute kennenlernen", plant er viele Gespräche. Wülfrath soll ihm schnell eine zweite Heimat werden, sagt er. Die Menschen müssten wissen, dass er nicht sofort inhaltlich zu Themen wie Stadthallen-Zukunft oder Rathaus-Areal Position beziehen könne. "So weit bin ich noch nicht." Er wolle jetzt "hinhören, informieren und dann mitdiskutieren", beschreibt er sein Vorgehen. Er sei kein Freund von Schnellschüssen. "Kenn ich die Fakten, dann werde ich mich auch in die Tagespolitik einmischen", sagt er und versichert: "Die Menschen dürfen von mir in den nächsten Monaten Positionen erwarten."

Thomas Görtz will keinen Anti-Lorenz-Allendorff-Wahlkampf

Görtz will die Wähler mit Inhalten überzeugen. "Ich führe keinen Anti-Lorenz-Allendorff-Wahlkampf und hole nicht den Holzhammer raus", sagt er. Sein Vorteil sei, dass er mit den vergangenen Geschehnissen in Wülfrath nichts zu tun habe. "Ich bin als Externer unbelastet."

Persönliches Görtz ist verheiratet, hat eine Tochter (fünfeinhalb Monate). Er wurde 1971 in Heinsberg geboren und wohnt seit drei Jahren in Ratingen. Seit mehr 18 Jahren ist er in JU und CDU aktiv.