Kreis Viersen Bus-Verbindungen weiter nach vorn bringen

Am Montag fällt der Startschuss für die neue Nahverkehrsplanung

Kreis Viersen. Das Thema klingt furztrocken, so als würde es niemand interessieren. Es geht um die Planung für den Nahverkehr. Am Mittwochabend tagte der Aufsichtsrat der Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen (VKV). Und wird ein Experten-Büro beauftragen, die Planung fortzuschreiben.

Und wen interessiert das? „Jeden, der darüber nachdenkt, ob er mit öffentlichen Verkehrsmitteln beispielsweise von Grefrath aus zum nächsten Bahnhof kommt, um von dort aus etwa weiter nach Düsseldorf zu kommen“, erklärt Marcus Optendrenk, Aufsichtsratsvorsitzender der VKV. Gerade mit solchen Angeboten könne man dazu beitragen, Städte und Gemeinden zukunftsfähig zu machen.

Es geht ausschließlich um den Busverkehr im Kreis, beziehungsweise an manchen Stellen auch darüber hinaus. „Jetzt können sich die Städte und Gemeinden einbringen“, erklärt der Verkehrsexperte. Er glaubt im Übrigen, dass der Kreis bereits gut unterwegs ist. Was daran liege, dass man sich daran orientiert habe, was die Nutzer wirklich wollten. Im Fall der Busverbindung vom Bahnhof Kempen nach Lobberich sei dies eine Erfolgsgeschichte. Wer aus Krefeld komme und nach Nettetal wolle, brauche nicht mit dem Zug umständlich über Viersen zu fahren, sondern steige am Bahnhof der Thomasstadt gemächlich in die Linie 093 und erreiche z.B. Lobberich in gut 20 Minuten.

Andere Themen: Wie kann man Menschen aus Kempen nach Hüls bringen oder Vorster nach St. Tönis? Von beiden Orten aus erreiche man Krefeld mit der Straßenbahn. Und: „Muss an der Kreisgrenze automatisch Schluss sein?“, fragt Optendrenk provozierend. Klare Antwort: Nein. Auch eine Bus-Anbindung von Straelen nach Kempen sei wichtig, etwa um die Schüler aus dem Nachbarkreis zu den Gymnasien in Kempen zu bringen.

Wie man seine Klientel gut bedient, machen die Niederländer vor: Sie finanzieren einen Bus von Kaldenkirchen nach Venlo. Viele Fontys-Studenten, die in Nettetal wohnten, wüssten diesen Service zu schätzen, so Optendrenk.