17-Jähriger aus Kaldenkirchen gesteht Kiosk-Überfall
Schüler brauchte Geld für Cannabis-Konsum.
Kaldenkirchen. Der Überfall auf den Kiosk an der Bahnhofstraße ist geklärt: Ein 17-jähriger Kaldenkirchener hat sich gestellt und ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er ist der Polizei als Cannabis-Konsument bekannt.
Dem Jugendlichen wird vorgeworfen, am 24. Februar gegen 18.45 Uhr mit Sturmhaube und Sonnenbrille maskiert einen Kiosk an der Bahnhofstraße in Kaldenkirchen überfallen zu haben. Er hatte der allein anwesenden Inhaberin mit Reizgas gedroht und Geld gefordert.
Die Frau reagierte beherzt und wollte dem Täter die Hartgeldkasse an den Kopf werfen. Sie konnte an dem Maskierten vorbei nach draußen gelangen, um Hilfe zu rufen. Daraufhin flüchtete der 17-Jährige in Richtung "Knochenpark". An der Kreuzung Kanalstraße wurde er beinah vom Wagen eines 48-jährigen Niederländers angefahren. Nur durch starkes Bremsen wurde der Zusammenstoß verhindert.
Der bei seinem Vater lebende Schüler ist nach Angaben der Polizei "starker Cannabis-Konsument und kam mit dem Taschengeld nicht aus, um dies zu finanzieren". Deshalb versuchte er in dem Kiosk, den er als Kunde gut kannte, Geld für Drogen zu beschaffen.
Dem Vater war das Verhalten seines Sohnes aufgefallen und er stellte ihn zur Rede. Der Schüler gab die Tat zu. Der Vater überzeugte seinen Sohn schließlich, sich bei der Polizei zu stellen. Der Jugendliche zeigte den Beamten auch die Stelle, wo er seine Maskierung entsorgt hatte: in einem Gullyschacht.
Der Schüler zeigte Einsicht. "Dem Vater war es offensichtlich gelungen, seinen Sohn davon zu überzeugen, dass er sich so schnell wie möglich in eine Drogentherapie begeben muss, um seine Sucht und die damit einhergehende Beschaffungskriminalität in den Griff zu bekommen", sagt Polizeisprecherin Antje Heymanns. dh