Altstadtlauf: „Erschöpft, aber zufrieden“
Die Vereinigte Turnerschaft zieht eine positive Bilanz. Die Hitze machte den Athleten aber zu schaffen.
Kempen. „Erschöpft, aber sehr zufrieden.“ So lautete am Montag die Beschreibung der Gefühlslage von Detlev Schürmann, Vorsitzender der Vereinigten Turnerschaft (VT), nach dem Altstadtlauf am Sonntag. Mit 1589 Teilnehmern hat man zwar nicht das Rekordergebnis von 2009 (1688) erreicht.Es waren aber über 100 Läufer mehr als 2010 (1477).
„Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Damit sind wir mehr als zufrieden“, so Schürmann. Es zeige, dass der Altstadtlauf sich etabliert hat. „Andere Läufe in der Region haben rückläufige Teilnehmerzahlen. In Kempen sind wir konstant.“
Dabei war am frühen Sonntagmorgen noch gar nicht klar, ob die 1589 Starter auf die Strecke dürfen. „Morgens gab es Unwetterwarnungen für die Region“, erklärte Schürmann.
„Da mussten wir intensiv beraten, ob es Sinn macht.“ Im Nachhinein mit dem richtigen Ergebnis: Es blieb trocken — das Unwetter zog an Kempen vorbei. „Da haben wir natürlich Glück gehabt. Trotzdem sei man den Tag über im ständigen Kontakt mit der Leitstelle des Kreises Viersen gewesen. „Sobald es ernst geworden wäre, hätten wir abgebrochen“, ergänzt der VT-Chef.
Dass es trocken geblieben ist, war zwar gut für den Lauf. Die Hitze in der Altstadt war für die Athleten aber alles andere als gut. „Es war ziemlich heiß. Die Rettungskräfte des Roten Kreuzes hatten viel zu tun“, sagt Detlev Schürmann.
Er spricht von etwa 50 Einsätzen des DRK — größtenteils seien das Läufer gewesen, die Herz-Kreislauf-Probleme hatten. Bei sieben Menschen sei die Lage sogar so ernst gewesen, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Darunter war laut Schürmann auch ein Zuschauer mit Herzinfarkt.
„Die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz war hervorragend. Die haben einen guten Job gemacht“, lobt der VT-Vorsitzende. Und auch die Präsenz der Ärzte des Hospitals zum Heiligen Geist, das mit einem Stand auf dem Buttermarkt vertreten war, sei ein „Gewinn für die Sicherheit“ gewesen.
Das DRK war mit 35 Helfern und vier Fahrzeugen im Einsatz. Dazu stand noch ein Zelt auf dem Buttermarkt. Außerdem waren Notärzte des Hospitals im Einsatz. „Mehr kann man nicht tun“, sagt Schürmann. Umso ärgerlicher sei dann, wenn die Bevölkerung beim Thema Sicherheit nicht mitspielt.
„Ich musste mehrfach durchsagen, dass die Neustraße frei von Fahrrädern bleiben muss. Wenn die Leute trotz der Verbotschilder dort ihre Räder abstellen, ist dieses Verhalten fahrlässig.“ Die Neustraße sei ein entscheidender Rettungsweg bei solchen Großveranstaltungen.
Mit Blick auf die Zukunft macht sich Schürmann beim Thema Sicherheit Gedanken. „Die Auflagen jedes Jahr zu erfüllen, ist eine große Herausforderung für unseren Verein.“ Es sei nötig, dass die Zusammenarbeit zwischen Verein, Stadt, Feuerwehr und Polizei weiterhin gewährleistet ist. „So eine Veranstaltung kann man nicht im Alleingang durchziehen. Da müssen alle in Kempen zusammenarbeiten.“