Catenaccio kann so schön sein

Kempener entwerfen originelle Shirts mit Fußball-Motiven.

Kempen. Eine Fußballmannschaft, deren Taktik auf Bestechung und Betrug basiert, und deren Siege einer Kette aus sieben Abwehrspielern zu verdanken sind - das ist der FC Catenaccio. Den Verein gibt es zwar nicht in Wirklichkeit, doch auf den T-Shirts von Marc Schmidt deutet vom Vereins-Emblem bis zum Trainer-Portrait alles auf die unfairen Kicker hin.

"Ich wollte eine Linie entwerfen, die das Thema Fußball straßentauglich macht", erklärt der Kempener T-Shirt-Designer. "Der ,Club Catenaccio’ setzt bewusst die dunkle Seite des Fußballs in Szene. Provokante Themen kommen immer gut an", so der 28-Jährige. Catenaccio- italienisch für Sperrkette- steht für eine äußerst defensive Spieltaktik.

Hauptberuflich ist Marc Schmidt Chemikant, spielt nebenbei aber auch Fußball beim SV St. Tönis und wollte vor zwei Jahren eigentlich nur ein Shirt für sich selbst gestalten. Die positive Resonanz brachte ihn dazu, eine eigene Marke zu gründen: "Paradise Punk". Die Entwürfe entwickelt er in seinem Büro zu Hause; die Herstellung findet in der Kempener Textilflock-Firma Högel statt.

"Zuerst habe ich nur so designt, ohne ein bestimmtes Thema aufzugreifen", erinnert er sich. Dann wollte er den Fußball aufs Shirt bringen, startete mit der FC Catenaccio-Reihe. Und begann, auch an die Damenwelt zu denken: Damit auch Frauen ihre Begeisterung für korrupten Fußball auf dem T-Shirt tragen können, holte er Sandra Marxmeier mit ins Boot. Die 22-Jährige studiert in Düsseldorf Design und kümmerte sich um die bisher fünf Girlie-Modelle.

Für Herren gibt es außer T-Shirts auch Catenaccio-Pullover und natürlich die anderen Paradise-Punk-Designs.