Nettetal: Sauber und günstig soll es sein

Mit den Putzkolonnen der Gewa gab es viel Ärger, nun sucht die Stadt Nachfolger. Derzeit geht es um Details der Ausschreibung.

Nettetal. "Der Preis ist nicht alles. Die Schulen müssen auch sauber sein", unterstrich die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche im Betriebsausschuss Nette-Betrieb. Unterstützung gab es vom Vorsitzenden Günter Werner (CDU): "Wir wollen nicht billig, sondern sauber!"

Nachdem der Versuch gescheitert war, mit der Oberhausener Firma Gewa einen Unternehmer mit der Reinigung aller städtischen Gebäude zu beauftragen, ging es im Ausschuss um die erneute Ausschreibung. Geplant ist die Vergabe in sechs Losen. Sprich: Bis zu sechs verschiedene Firmen können einen Auftrag bekommen.

2009 soll der neue Anbieter seine Arbeit aufnehmen: nach den Sommerferien in den Schulen, in den übrigen Gebäuden bereits nach den Osterferien. Bis dahin reinigt die Firma Gepe. Das klappe. Fritzsche: "Die Schulen haben trotz kurzer Einarbeitungszeit positiv reagiert."

Sein Konzept für das neue Leistungsverzeichnis stellte Werner Jahr von der Kommunal- und Abwasserberatung vor. Er stellte klar, dass der Auftrag erneut europaweit ausgeschrieben werden müsse. "Nach unserer Erfahrung bedeutet dies aber nicht, dass sich Firmen aus Italien, Rumänien oder Finnland bewerben. Die Anbieter sind meist regional."

Jahr mahnte eine realistische Flächenleistungen an. Und er schlug eine Auftragsdauer von fünf Jahren vor, "damit Kontinuität gewahrt und Unruhe in den Schulen vermieden wird".

Die eingehenden Angebote sollen nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach einem Punktesystem bewertet werden. "Wer zu hohe Flächenleistungen anbietet, bekommt null Punkte", schlägt Jahr vor. Auch in Schulen seien 250 Quadratmeter je Reinigungskraft nicht zu leisten. Aber 200 Quadratmeter seien denkbar.

Werner Jahr will in das Leistungsverzeichnis Sicherheiten einbauen: "Wir schreiben nicht vor, wie gekehrt wird. Auch nicht, welche Maschinen eingesetzt werden. Aber wenn es nicht sauber ist, dann greifen die von uns gesetzten Standards. Wenn das gewünschte Ergebnis nicht stimmt, muss nach unseren Vorgaben feucht gewischt und gekehrt werden. Wir verlangen Sauberkeit." Zu den Kosten meinte er: "Wir werden wieder günstige Preise bekommen. Nicht so billig wie die der Firma Gewa, aber deutlich günstiger als früher!"

Hans-Willy Troost (FDP) ist für ein transparentes Verfahren: "Das Leistungsverzeichnis sollte im Internet veröffentlicht werden, damit Eltern, Lehrer, Schüler und alle Bürger sich informieren können."