Grefrath Das Dingens wird auch draußen schön

Am Jugendkulturhaus packen die jungen Leute zurzeit an, damit der Außenbereich wieder genutzt werden kann. Rund 3000 Stunden Arbeit investieren sie dafür.

Foto: Kurt Lübke

„Vor etwa drei Monaten war hier nur Hecke“, erzählt Corinna Sassen. Man trifft die 20-Jährige, die eigentlich BWL studiert, aber schon lange ehrenamtlich im „Dingens“ arbeitet, in der Baukolonne, die gerade mal wieder tüchtig arbeitet. Dort entsteht eine Außen-Terrasse unter anderem mit einer kleinen hölzernen Bühne, auf der bald Nachwuchsmusiker oder andere Künstler auftreten können. Genügend Sitzgelegenheiten werden außerdem geschaffen.

Jeder hat am selbst verwalteten Jugendkulturhaus „Dingens“ seine Aufgabe. Die aus Afghanistan geflohenen Ahmad Farid, Mahde und Ali Hassani, die in Oedt leben, schaufeln gerade den letzten Bauschutt zusammen. Chris, genannt „Kiste“, Pellens hatte in den Wochen zuvor Beton gemacht und die Randsteine gesetzt.

Marcus Laßek (24), der hauptberuflich wissenschaftlicher Mitarbeiter im nordrhein-westfälischen Landtag ist, verteilt den hellen Basalt-Split zwischen den beiden Holzelementen. Bald werden Justin Steger und Markus „Fitz“ Winkler mit der Verlegung des Stroms für die Außenbeleuchtung beginnen. Nachdem die jungen Leute vor etwa zwei Jahren den alten Bahnhof kernsaniert und daraus auch mit dem Café „Kukaff“ eine Anlaufstelle und einen Treff für junge Leute gemacht hatten, geht es jetzt nach draußen.

Koordinator des Projekts ist der 22-jährige Maximilian Konnen. Er erinnert daran, dass erst einmal auf dem stillgelegten Gleisbett viel Gerümpel entfernt und Baustoffe eingearbeitet werden mussten, um ein gleiches Niveau zu erreichen. Die jungen Leute hatten im Vorfeld einen Plan gemacht, wie sie sich die Außenterrasse vorstellten. Dieser Plan, der Eigenleistungen von rund 3000 Stunden vorsah, überzeugte die Zuschussgeber. Denn die Kosten beliefen sich auf rund 4000 Euro. Etwa die Hälfte gab das Kreisjugendamt, die andere Hälfte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Topf „Demokratie leben“ dazu.

„Wir haben sogar den ursprünglichen Platz, den wir uns zunächst ausgeguckt hatten, um nahezu die Hälfte erweitert“, erzählt die 23-jährige Janine Böken, die ebenfalls dort eine ehrenamtliche Helferin ist. Insgesamt ist die Fläche rund 96 Quadratmeter groß. Am Rand des kleinen Platzes mit dem Basalt-Split ist bereits eine weitere hölzerne Terrasse entstanden, dort kommen noch entsprechende Sitzmöglichkeiten hinzu.

Und die jungen Leute haben auch an die Getränkeausgabe gedacht. Sich einen alten Bauwagen besorgt, der bald außen farblich etwas aufgehübscht und drinnen entsprechend bestückt werden soll.

Für Corinna Sassen steht fest: „Etwa Mitte September wollen wir hier mit einer schönen Party und mit viel Musik die Einweihung feiern.“ Was die Ehrenamtler noch gut gebrauchen könnten: Paletten, Pressspanplatten, Außen-Lampen, Polstergarnituren und einen Außengrill. „Und eine Arbeitsplatte als Theke in unserem Bauwagen wäre auch nicht so schlecht“, ergänzt Maximilian.