Tag der offenen Tür der Feuerwehr St. Hubert Dem lodernden Feuer die Luft nehmen
Beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr in St. Hubert konnten die Besucher lernen, wie sie Kleinbrände selber löschen.
St. Hubert. Brennendes Fett in der Pfanne, ein kokelnder Mülleimer oder ein Adventskranz, der Feuer fängt. Dies sind drei klassische Brandursachen, auf die viele Menschen panisch reagieren. Dabei könnten besonnene Reaktionen auf sogenannte Entstehungsbrände häufig Schlimmeres verhindern. Bei ihrem Tag der offenen Tür informierte die Freiwillige Feuerwehr St. Hubert am Samstag über den richtigen Umgang mit Kleinbränden. Außerdem durften die Besucher selber versuchen kleine Flammen unter Kontrolle zu bringen.
Zunächst brachte Pascal Hubberten eine Pfanne auf einem Herd zum Brennen. „In diesem Rahmen helfe ich mit Petroleum nach, damit schnell etwas zu sehen ist“, verriet der Brandinspektor. Tatsächlich schossen nach wenigen Sekunden rund 30 Zentimeter hohe Flammen aus der Pfanne. „Jetzt sollte man versuchen die Pfanne mit einem Deckel zu schließen oder sie zumindest vom Herd zu nehmen“, so Hubberten. „Es geht immer darum dem Feuer den Sauerstoff wegzunehmen“, ergänzte sein Kollege Ralf Reuters.
Auch einen brennenden Adventskranz hatten die Feuerwehrleute vorbereitet. „Hier kann der entstehende Brand gestoppt werden, indem man eine Decke drüber wirft. Es bringt aber erst etwas, wenn das nicht gerade eine 1,99-Euro-Polyesterdecke ist. Es sollte schon eine vernünftige Wolldecke sein“, sagte Pascal Hubberten. Flammen in einer Metallmülltonne können schon durch Abdeckung mit einem Buch gelöscht werden. Natürlich dürfe die Tonne keine Löcher haben oder aus Plastik sein.
„Die Beispiele zeigen, dass viele Entstehungsbrände mit einfachen Mitteln innerhalb von wenigen Sekunden kontrolliert werden können. So wollen wir den Leuten die Angst vor dem Feuer nehmen“, sagte Hubberten: „Dennoch sollte die Feuerwehr gerufen werden, auch wenn das Feuer scheinbar gelöscht ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass alles vorbei ist.“
Marianne und Klaus Lebeda gehörten zu den Ersten, die versuchten die kleinen Feuer zu löschen. Ihnen gab die kurze Schulung ein Gefühl von Sicherheit. „Das ist eine gute Sache. Jetzt ist klar, was im Ernstfall zu tun ist“, sagte Marianne Lebeda. Ihr Mann fügte hinzu: „Ich glaube, dass diese Form der Prävention Schäden verhindern kann.“
Neben der Bekämpfung von Kleinbränden ging es um das Thema Rauchmelder. Die Feuerwehrleute gaben sich große Mühe die Bedeutung der Geräte zu unterstreichen. „In NRW wird die Anschaffung von Rauchmeldern im nächsten Jahr Pflicht. Dennoch ist es bei einigen Leuten immer noch nicht angekommen, dass sie sich welche besorgen sollten“, sagte Thorsten Vogel, der für Brandschutzerziehung zuständig ist.
Er hatte das Modell eines mehrgeschossigen Hauses aufgebaut, das in verschiedene Zimmer unterteilt war. An verschiedenen Stellen ließ er Rauch ins Gebäude. Dann demonstrierte Vogel, wie schnell sich der Qualm ausbreitet und wann die Rauchmelder anschlagen. Das Fazit: Im Brandfall müssen Türen geschlossen bleiben. Nur sie können den tödlichen Rauch aufhalten. Zudem riet Vogel: „Rauchmelder in allen Fluren und im Treppenhaus müssen der Mindestschutz sein.“
Natürlich ging es beim gut besuchten Tag der offenen Tür nicht ausschließlich um Sicherheitshinweise. Die Feuerwehrmänner hatten viele Attraktionen für Kinder vorbereitet. Sie konnten die Wasserspritzen ausprobieren, sich auf der Hüpfburg austoben und sich beim Klettern verausgaben. Besonderes Highlight waren die Fahrten mit den Feuerwehrautos. Im Minutentakt ging es für die Kleinen mit den monströsen Gefährten quer durch den Ort. Das Martinshorn durfte dabei selbstverständlich nicht fehlen.