Der Stadt fehlt ein Konzept

Kommentar

Das Neubaugebiet Südliche Buschstraße war von Anfang an für Skandälchen gut: Änderungen des ursprünglichen Bebauungsplanes, Vorwürfe von Mauscheleien, höchst umstrittene Baumfällungen. Spätestens nach den Protesten gegen ein geplantes Studentenwohnheim hätte die Stadt wissen müssen: Um dort Zustimmung für den Bau eines Behindertenwohnheims zu werben, braucht es ein Konzept und Fingerspitzengefühl. Beides fehlt. Bedauerlich, zumal sich einige Hausbesitzer der Viertel um die Buschstraße in ihrer heilen Welt abschotten. Sie stichelten schon gegen die Bewohner der Mehrfamilienhäuser Im Sandfeld ("Nur Mieter!") und gegen die behinderten Schüler der integrativen Grundschule Buschstraße ("Die Doofen!"). Zwar versichern nun Anwohner glaubwürdig, sie seien für die Integration Behinderter, aber gegen große Gebäude. Doch ein fader Beigeschmack bleibt: Ist der freie Blick auf einige Bäume wichtiger als die Integration benachteiligter Menschen?