„Lokalrunde“ im Kreis Viersen Wüst sagt Schützen in Kempen Schirmherrschaft zu

Kempen · Zur „Lokalrunde“ mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kamen am Dienstag über 300 Gäste aus dem Kreis Viersen. Viele Ehrenamtler waren darunter. Für Brauchtumsfreunde aus Kempen gab es gute Nachrichten.

Rund 340 Gäste aus dem Kreis Viersen kamen am Dienstagabend zur „Lokalrunde“ mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, hier mit Moderatorin Andrea Franken.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) Noch am Mittwoch war Uli Loyen die Freude über die gute Nachricht anzuhören. Loyen ist Bezirksbundesmeister im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, Bezirksverband Kempen. 1928 wurde der Bezirksverband, dem 13 Bruderschaften aus Kempen und Tönisvorst angehören, gegründet, 2028 feiert der Bezirksverband also das 100-jährige Bestehen. „Für eine Bruderschaft sind 100 Jahre nicht viel, für einen Bezirksverband schon“, so Loyen. Entsprechend groß soll gefeiert werden, schon jetzt laufen im Festausschuss die Planungen dafür an.

Am Dienstagabend war Loyen nun einer von rund 340 Gästen, die der Einladung zur 9. „Lokalrunde“ mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst ins Lokal „Zur Mühle“ in Nettetal-Kaldenkirchen gefolgt waren. Viele Ehrenamtler und Brauchtumsfreunde aus dem gesamten Kreis Viersen waren unter den Gästen, natürlich auch viele CDU-Mitglieder aus dem Kreisgebiet. Sie verfolgten zunächst ein unterhaltsames Gespräch zwischen Wüst und Moderatorin Andrea Franken, in dem sich der Ministerpräsident als bodenständiger, humorvoller Mensch präsentierte und auch für das Pils, das man ihm hingestellt hatte, dankbar war: „Ein schönes Bitburger, I like“, kommentierte Wüst: „Damit bin ich sozialisiert.“

Fotos aus dem Familienalbum, zu denen Wüst munter erzählte, zeigten ihn etwa als jungen Karnevalsprinz im heimischen Rhede, als Kind mit einem Korb voller Jagdhund-Welpen, als Vater, der sein neugeborenes Töchterchen aus dem Krankenhaus trägt, als Fußballfan an der Seite von Friedrich Merz bei einem Fußballspiel, wobei Wüst betonte, er sei Fan des 1. FC Köln, „in guten wie in schlechten Zeiten“.

„Ki Ka Kaia“ und „Gloria tibi Dülken“ hieß es auch am Dienstag, denn auch das Boisheimer Prinzenpaar und das Damen-Dreigestirn aus Dülken waren unter den Gästen.

Foto: Birgitta Ronge

Doch es ging nicht nur um Wüst im Privaten, sondern natürlich auch um die Politik. Dass der Ministerpräsident zwölf Tage vor der Bundestagswahl den Kreis Viersen besuche, sei eine Ehre, hob der Kreis Viersener CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Plum hervor, der sich am 23. Februar erneut zur Wahl stellt. Er begrüßte unter den Gästen unter anderem Landesfinanzminister Marcus Optendrenk (CDU) aus Nettetal und den CDU-Landtagsabgeordneten Guido Görtz aus Willich, den Sprecher der Bürgermeister im Kreis Viersen, Kalle Wassong (parteilos) aus Niederkrüchten, Kaldenkirchens Ortsvorsteherin Claudia Willers (CDU) sowie mit dem Boisheimer Prinzenpaar und dem Dölker Damen-Dreigestirn hohe Vertreter des närrischen Brauchtums.

In der zweiten Halbzeit der „Lokalrunde“ verlas Moderatorin Franken Fragen an Wüst, die die Gäste zuvor auf Bierdeckeln hatten notieren können. Darunter auch eine Frage, die Bezirksbundesmeister Loyen aufgeschrieben hatte: Für das Jubiläum des Bezirksverbandes suche man noch einen Schirmherren. Ob Wüst vielleicht wolle? „Ja, das kann ich wohl machen“, antwortete Wüst und erhielt dafür viel Applaus.

Den Abschluss der Talkrunde nutzten viele Gäste, um Fotos mit Ministerpräsident Hendrik Wüst, Martin Plum MdB und Marcus Optendrenk MdL zu machen, hier Vertreter der CDU Kempen auf der Bühne.

Foto: Birgitta Ronge

Fragen hatten die Gäste aber auch an Wüst als Politiker. Unter anderem wollten sie wissen, ob Schwarz-Grün nicht auch im Bund funktionieren könne? „Das funktioniert bei uns sehr gut, weil wir wollen, dass es funktioniert“, erklärte Wüst. Es hänge von den handelnden Menschen ab. Die Sportstättenförderung war ebenso Thema wie die Unterstützung für Landwirte, wobei Wüst betonte, wie wichtig die Produktion im eigenen Land sei, man nicht von Importen abhängig sei, sonst „wird uns das irgendwann jemand spüren lassen“. Gäste wollten von Wüst auch wissen, warum er nicht Kanzlerkandidat sei. Merz sei jetzt der Richtige, so Wüst, ihn unterstütze er. Er selbst sei jetzt Ministerpräsident, so der 49-Jährige, „lassen Sie mich erst mal machen“.