Einladung zur Spontan-Spende
Das Deutsche Rote Kreuz war am Mittwoch mit seinem Blutspende-Mobil auf dem Kempener Buttermarkt.
Kempen. Alle paar Sekunden wird allein am Niederrhein durchschnittlich eine Blutkonserve benötigt — „und gerade jetzt im Sommer geht die Zahl der Spender bedrohlich zurück“, weiß Olaf Schmitz, Bereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Kempen. „Viele sind im Urlaub oder denken in den Ferien einfach nicht ans Blut spenden.“
Um dem abzuhelfen, stand am Mittwoch ein Blutspende-Mobil gut sichtbar auf dem Buttermarkt und lud Passanten zur Spontan-Spende. Sechs Personen können in dem Gefährt, das dem Blutspendedienst West gehört, gleichzeitig angezapft werden.
„Wir haben vier solcher Mobile“, erklärt Bernd Augat, der hauptberuflich für den Blutspendedienst arbeitet und mit vier Mitarbeitern nach Kempen gekommen ist. „Der neueste hat 500 000 Euro gekostet. Da ist schon eine ganze Menge Technik drin.“
Vor allem aber ist der Platz in dem knapp zwölf Meter langen Gefährt optimal ausgenutzt: Neben den sechs roten Liegen finden sich dort eine Kabine für das Gespräch mit dem Arzt, ein Raum für die Voruntersuchung und ein Wartebereich. Vor dem Mobil steht ein weiteres Fahrzeug, in dem Olaf Schmitz und vier weitere ehrenamtliche Helfer Anmeldungen entgegennehmen.
„Wer sich zur Spende entschließt, bekommt zunächst einen Pikser ins Ohrläppchen“, erklärt Bernd Augat. Dabei wird kontrolliert, ob der Kandidat zur Blutspende infrage kommt. Nach dem Okay vom Arzt geht es auf die Liege, wo ein halber Liter Blut abgenommen wird.
Auch dort hat die Technik Einzug gehalten: „Früher mussten wir die Beutel, in denen das Blut aufgefangen wird, noch mit der Hand ständig bewegen, damit nichts gerinnt“, erinnert sich Augat. Heute wird diese Aufgabe von einer Maschine übernommen, die die Blutbeutel unermüdlich hin und her schaukelt.
Unermüdlich müssen auch die Rot-Kreuz-Mitarbeiter sein, um genügend Blut zusammen zu bekommen. „Wir müssen den Krankenhäusern täglich 1200 Konserven liefern“, sagt Augat.
Wem das noch nicht Anreiz genug war, Mittwoch auf dem Buttermarkt Blut zu spenden, der wurde vielleicht vom „Blutspender-Frühstück“ angelockt. Jeder Spender erhielt einen Gutschein für Kaffee, Brötchen und Co. im Café Peerbooms. Und so saß fast an jedem zweiten Tisch ein frisch gebackener Blutspender, leicht zu erkennen am Pflaster ums Ohrläppchen. So auch Maria, Blutspenderin aus Kempen: „Sehr lecker, aber ich gehe regelmäßig spenden, auch wenn es kein Frühstück gibt“, betont sie. sobe