Erntedankfest an der Dorenburg: Ein Fest für alle Sinne

Beim Bauernmarkt im Freilichtmuseum gab es viel zu entdecken und schmecken.

Grefrath. Mit Äpfeln, Birnen, Pflaumen und mehr waren die Erntedankkörbe am Stand des Wankumer Gartenbaubetriebs Schrievers üppig gefüllt. Auch die rotgrün gestreiften Tigertomaten und hausgemachte Liköre lockten dorthin. Landwirtschaftliche Erzeugnisse regionaler Anbieter gab es am Sonntag beim Bauernmarkt im Niederrheinischen Freilichtmuseum.

Die „Bunten Vögel“ aus lackiertem Holz von Jan Miech aus Münster und Lotte, das gescheckte Maskottchen der Landesvereinigung der Milchwirtschaft, begeisterten vor allem Kinder wie Romy (4). Aber auch Kiepenkerl Alois Epping, der samt Bäuerin übers Gelände spazierte und das 18. Jahrhundert aufleben ließ, zog alle Blicke auf sich.

Kürbisse in vielen Größen und Farben verkaufte Maria Kudlich aus Süchteln. Karin Mamberer gab sie Rezepttipps mit auf den Heimweg: „Der Longue de Nice schmeckt frittiert, aber auch als Suppe gut. Der Butternut-Kürbis wird in Scheiben geschnitten, paniert und gebraten.“ Kinder staunten über den gelben Zentner oder den Atlantic Giant, der stolze 30 Kilogramm auf die Waage brachte. „Das Saure ist schon weg“, erzählte Monika Schlatterer vom guten Abverkauf der eingelegten Gurken und Zucchini. Dafür gab’s am Stand der Evangelischen Kirche Grefrath noch süßes Selbstgemachtes wie Eierlikör und Holundermarmelade. „Hallo, Huhn“ begrüßte Emma (2) aus dem Bollerwagen heraus das Vedervieh am Wegesrand, bevor’s für das Mädchen zum Probieren an den Zuckerrübenkraut-Stand ging.

Grund zur Freude hatten Jenny Hengsten und Ricarda Schumann: Nach zweijähriger Vorbereitung eröffneten die Kräuterexperten den 180 Quadratmeter großen Kräutergarten am Tante-Emma-Laden, in dem über 40 heimische Kräuter gedeihen. Rolf Brandt vom Nabu Grefrath beköstigte Gäste mit Dorenburg-Kräutertees wie „Harmonie“ und „Blütenzauber“, und auch Holunderblütengelee und Wildkräuter-Pesto fehlten nicht.

Begonnen hatte der Tag mit einem Freiluft-Gottesdienst neben der Dorenburg und dem Erntedankfest der Kreisbauernschaft. Deren Vorsitzender Paul-Christian Küskens blickte aufs „späte, kalte Frühjahr“ zurück, das „Top-Erträge“ zwar verhinderte, die Landwirte aber „glimpflich“ davonkommen ließ. „Die Bewässerung ging im heißen Sommer ins Geld. Dafür haben wir aber verkaufsfähige, qualitativ hochwertige Ware“, sagte Küskens im Gespräch mit der WZ. Am Nachmittag war das Café der Landfrauen sehr gut besucht — der niederrheinische Herbst schmeckt nach Äpfeln, Birnen und Pflaumen.