Digitale Welt „Wir müssen unsere Kinder begleiten auf dem Weg in diese digitale Welt“

Kempen · (janj) Fernsehen, Tablet, Tik Tok und mehr – das sind Themen, die bei vielen Eltern und ihren Kindern immer wieder zu Konflikten führen. Bereits in der Grundschule steht auf dem Wunschzettel oft das erste Smartphone, und wenn es nach dem Kind geht, natürlich mit allen verfügbaren Funktionen.

Ein Junge spielt ein Videospiel auf seinem Smartphone. Wieviel Zeit Kinder mit den digitalen Medien verbringen sollten, erklärte eine Expertin den Eltern der Regenbogenschule in Kempen.

Foto: dpa/Robert Michael

In einer Online-Veranstaltung für Eltern von Kindern der Regenbogenschule in Kempen gab nun Anke Lehmann, Expertin der Landesanstalt für Medien NRW, Tipps zur Mediennutzung. Sie wies auf die Gefahren hin, beschrieb den richtigen Umgang mit Medien und zeigte auch auf, dass die gemeinsame Nutzung Spaß machen kann.

Das Internet ist voll von lockenden Angeboten, einer riesigen Auswahl an Spielen. Auch die sozialen Medien sollten sich Eltern besonders ansehen, rät die Expertin. „Wir müssen unsere Kinder begleiten auf dem Weg in diese digitale Welt“, sagt Lehmann, die selbst Mutter eines zehnjährigen Sohnes ist und deshalb auch privat aus Erfahrung spricht. Es gibt drei Bausteine, die Risiken bergen und wo Eltern unbedingt gefragt sind: „Problematische Mediennutzung, unangemessene Inhalte und Kommunikationsrisiken“, erklärt Lehmann, die seit zehn Jahren bei der Landesanstalt für Medien NRW tätig ist. Svenja Hansen unterrichtet an der Regenbogenschule und kann Lehmann nur zustimmen, wie wichtig das Thema ist: „Wenn man die Kinder fragt, was sie werden wollen, möchte jedes fünfte Kind YouTuber oder YouTuberin werden.“ Doch nicht immer steht „Zocken“ auf Platz eins der liebsten Freizeitbeschäftigungen unter den Grundschülern. Das zeigt eine aktuelle Befragung. „Viele sind überrascht, aber ganz vorne liegen Freunde treffen und draußen spielen“, erklärt Lehmann. Erst an vierter Stelle kommt Fernsehen.

Nicht immer ist alles schlecht, was sich in der digitalen Welt befindet. Denn Tablets sind fest in Unterrichtsinhalten verankert. Kinder lernen Regeln für einen sicheren Umgang, auch Kommunikation in Form von E-Mails, beispielsweise. Doch wie viel Medienzeit ist „gesund“? „Bei einem Kind zwischen sechs und neun Jahren sollte es nicht mehr als 60 Minuten täglich sein“, sagt die Referentin.

Einen Leitfaden zu Fragen wie „Ist mein Kind fit fürs Smartphone?“ finden Interessierte unter klicksafe.de. „Hier gibt es auch einen Mediennutzungsvertrag, den man auch individuell abändern kann, aber tun Sie es mit ihrem Kind gemeinsam“, so die Referentin. Und noch ein Tipp: Eltern sollten ihre Erfahrungen zu diesem Thema teilen. Und natürlich den eigenen Medienkonsum überprüfen.

Gemeinsam als Familie vor der Konsole zu sitzen und sich damit auseinanderzusetzen, was das Kind gut findet: „Tun Sie das, ich kann Ihnen versichern, es macht riesigen Spaß“, so Lehmann.

(janj)