Facebook: Du kommst aus Kempen, wenn...
Im Sozialen Netzwerk Facebook sorgt eine neue Gruppe für Aufsehen. Mehr als 2500 Mitglieder machen mit.
Kempen. „Dass die Idee so einschlägt, hätte ich niemals gedacht.“ Nick Zander spricht über eine Gruppe, die er am Donnerstag im Sozialen Netzwerk Facebook gegründet hat — sie trägt den Namen „Du kommst aus Kempen, wenn. . .“. Zum Start hat der 21-Jährige etwa 200 Leute aus seinem Facebook-Freundeskreis eingeladen, der Gruppe beizutreten. Dann ging alles ganz schnell — fast minütlich kommt jemand dazu. Am Montagabend hatte die Thomasstadt-Gruppe bereits mehr als 2500 Mitglieder.
Die Facebook-Gemeinschaft bietet Kempenern und solchen Menschen, die mal Kempener waren, die Möglichkeit, sich im Internet wiederzutreffen. „Oder man kann sich einfach über alte Zeiten austauschen“, ergänzt Zander. Viele Mitglieder ergänzen schlicht den Namen der Gruppe: „Du kommst aus Kempen, wenn Du bei Lammersen am Conci Lecker für 10 Pfennig gekauft hast“, schreibt eine Kempenerin. Oder: „. . ., wenn der Edeka-Markt für Dich immer noch ,Super 2000’ heißt“.
Natürlich tauschen sich die Leute auch über Persönlichkeiten aus der Thomasstadt aus: Ganz oben auf der Liste steht das Altstadt-Original Ferdi. Ein Beispiel: „Du kommst aus Kempen, wenn Ferdi Dich schon mal auf die Wange geküsst hat.“
Einige Mitglieder erinnern an frühere Kempener Anziehungspunkte — zum Beispiel an das KK-Center, die legendäre Diskothek am Standort des heutigen Self-Marktes. Prompt werden alte Disko-Geschichten aufgetischt, mit viel „Spaß an der Freud’“, wie Nick Zander ergänzt.
Nick Zander, Gründer der Facebook-Gruppe
Ihn freut es, dass inzwischen auch viele Fotos gepostet werden. So kann man zum Beispiel sehen, wie der Bahnhof mal ausgesehen hat. Und auch die ein oder andere frühere Schulklasse tauscht sich in der Facebook-Gruppe über das Abschlussfoto von 1979 aus: „Mein Gott, waren wir jung!“
Die Idee ist also ein voller Erfolg. Aber wie kam es eigentlich dazu? „Mein Chef hat mich darauf gebracht“, sagt Zander, der im Kempener Autohaus Gossens arbeitet. Wolfgang Kroll, Geschäftsführer bei Gossens, habe berichtet, dass es so eine Gruppe für seine westfälische Heimatstadt Versmold gibt. „Auch da gingen die Mitgliederzahlen rasant nach oben. Da habe ich gedacht, dass muss doch auch in Kempen klappen“, erzählt Nick Zander.
Und es hat geklappt. So gut, dass der 21-Jährige als Administrator der Gruppe jede Menge zu tun hat. „Anfangs habe ich noch bei jedem neuen Eintrag oder einer Neuanmeldung eine E-Mail bekommen“, berichtet Nick Zander. „Die Funktion habe ich aber inzwischen abgeschaltet. Sonst würde mein Postfach ja überlaufen.“
Derzeit müsse er sich nur kümmern, wenn jemand die Gruppe entdeckt und vom Administrator freigeschaltet werden muss. „In der Regel werden die Leute aber von Mitgliedern in die Gruppe eingeladen. Dann kann man sofort mitmachen — ohne eine Freischaltung durch mich.“
Und wo soll das Ganze noch hinführen? „Das weiß ich nicht“, antwortet Nick Zander. „Ich lasse mich einfach mal überraschen, wie viele Menschen sich noch anmelden werden. Im Moment macht das alles einfach nur Spaß.“