Fetzer – auch ein kerniges Brot

Marketing: Schnibbelskuchen, Backwaren und Wurst tragen den Namen des Grefrather Räubers. Morgen beginnt die Ausstellung.

Grefrath. Der Fetzer in aller Munde - davon träumt jedenfalls Dr. Heinz-Peter Mielke. Der Leiter des Dorenburg-Museums möchte nämlich den legendären Räuber mit Niers-Wurzeln (1778 in Grefrath geboren, am 19. Februar 1803 in Köln hingerichtet) als "Markenzeichen für Grefrath installieren".

Und das nicht allein mit der Ausstellung "Räuber zwischen Maas und Rhein", die am morgigen Sonntag um 11 Uhr im Niederrheinischen Freilichtmuseum eröffnet wird. Vorbild ist für Mielke der Schinderhannes, dessen Name eng mit der Stadt Mainz verbunden sei.

Im Mittelpunkt der Marketing-Bemühungen steht, dass Grefrather Einzelhändler für die Dauer der Dorenburg-Ausstellung (bis 30. November) kostenlos den eigentlich geschützen Begriff "Fetzer" für ihre Produkte benutzen.

In der Bäckerei Kreutschmann am Platz an der Sonne gibt es Fetzer-Brot und -Brötchen. "Es war schwer, sich ein Rezept zu diesem Thema zu überlegen. Damals gab es ja hauptsächlich Schwarzbrot. Und es soll ja trotzdem zeitgemäß sein", sagt Bäcker Hardy Kreutschmann. Daher hat er sich für ein paar kernige und deftige Mischungen entschieden.

Immer samstags gibt es das Fetzer-Dinkelsprossenbrot für 1,99 Euro. "Dinkel ist ja die Urform des Weizens. Daher, dachten wir, passt das zu diesem alten Thema", meint Kreutschmann. Dienstags bis samstags kann man das Fetzer-Brötchen mit Paprika, Zwiebeln, Sonnenblumenkernen und mit Käse überbacken für 45 Cent erwerben. Donnerstags und freitags gibt es das Fetzer-Mehrkornbrot für 2,68 Euro.

Den passenden Aufstrich für die Fetzer-Backware gibt es bei der Metzgerei Stieger-Wolters. Blut-, Leber- und Fleischwurst tragen den Namen des Banditen. "Das sind eigenständige Sorten, die wir für die Ausstellung kreiert haben", sagt Metzger Frank Wolters. Das Besondere: Sie gibt es alle im Naturdarm, was ihnen einen eigenen Geschmack verleihe. Die Blutwurst enthält feine Leberstückchen, die Leberwurst einen stärkeren Zwiebelgeschmack. Beide kosten rund zwölf Euro pro Kilo. Die Fleischwurst ist für 69 Cent pro 100 Gramm zu haben.

Im Pannekookehuus direkt am Freilichtmuseum gibt es den Fetzer ebenfalls zum Essen. Hier verbirgt sich dahinter ein Schnibbelskuchen in Form eines Dolches. Dazu gibt es Rübenkraut, das wie Blut aussehen soll. "Ketchup wollte ich nicht nehmen", schmunzelt Michael Kis. Für rund vier Euro ist das Gericht zu haben.

Kulinarisch Fetzer-Brot und -Brötchen gibt es in der Bäckerei Kreutschmann, Vinkrather Str. 5. Fetzer-Leber-, Blut- und Fleischwurst gibt es in der Metzgerei Stieger-Wolters, Schanzenstr. 30. Im Pannekookehuus, An der Dorenburg 28 a, gibt es den Fetzer-Schnibbelskuchen in Form eines Dolches mit Rübenkraut.

Modisch Das Fetzer-T-Shirt mit der Aufschrift "Ich bin ein Fetzer" wird für zwölf Euro im Freilichtmuseum, An der Dorenburg 28, verkauft.