Unterbringung Flüchtlinge: Die Stadt stößt an ihre Grenzen

Bei der Unterbringung der hilfsbedürftigen Menschen sucht die Verwaltung nach Lösungen.

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Kempen. „Wir haben die Unmöglichkeit der Prognose.“ Sozialdezernent Michael Klee brachte die Mitglieder des Sozialausschusses auf den neusten Stand in Sachen Flüchtlinge. Wie wohl die meisten deutschen Kommunen ringt auch Kempen um Möglichkeiten, die große Zahl an Flüchtlinge unterzubringen. „Seit 1. Januar sind rund 90 Asylsuchende in Kempen angekommen“, so Klee. Bis jetzt sei die Unterbringung „relativ problemlos“ verlaufen.

Ein Mehrfamilienhaus in St. Hubert an der Tönisberger Straße wurde von der Stadt saniert. Laut Klee wohnen dort inzwischen Asylsuchende. Ferner hat die Stadt Wohnungen angemietet: zum Beispiel von der Kirchengemeinde am Buttermarkt 4 sowie in Tönisberg am Wartsberg und im Kempener Hagelkreuz-Viertel. Dazu gibt es die bereits bestehenden Unterkünfte in Voesch, Tönisberg sowie zwischen Kempen und Oedt.

„So langsam stoßen wir aber an unsere Grenzen“, gab Klee in der Ausschuss-Sitzung zu. „Wir werden weiteren Wohnraum schaffen müssen. Die Zahl der Menschen, die unsere Hilfe benötigen, wird wachsen.“ Derzeit würden verschiedene Lösungen diskutiert. So habe sich die Verwaltung sogenannte mobile Heime (Container) in Niederkrüchten angesehen. „Lösungen wie in Tönisvorst werden wir aber nicht realisieren“, so Klee. Dort hat die Stadt Flüchtlinge in der Turnhalle an der St. Töniser Jahnanlage untergebracht (die WZ berichtete).

Konkrete Entscheidungen sind laut Klee noch nicht gefallen. „Das wollen wir mit Ihnen in einer Sondersitzung diskutieren“, sagte er den Mitgliedern des Sozialausschusses. In dieser Sitzung soll es auch um die Standortfrage gehen. „Wir planen nicht, weitere Flüchtlinge in St. Hubert unterzubringen“, so Klee. Wegen der schon bestehenden Unterkünfte und dem Übergangsheim „Via Stenden“ an der Stadtgrenze zu Kerken komme St. Hubert nicht mehr infrage.

Die Sondersitzung wird in den nächsten Wochen angesetzt. Die nächste reguläre Sitzung des Ausschusses ist am 5. November. Klee: „Das ist für das Thema Flüchtlinge zu spät.“