Frischdienst Kaas kauft das Ex-Bauerfeind-Gebäude
Nach fünf Jahren Leerstand hat die Immobilie einen neuen Inhaber. Der Großhändler will Ende 2014 umziehen.
Kempen. Neues Leben im ehemaligen Bauerfeind-Gebäude an der Arnoldstraße: Die Firma Frischdienst Kaas hat den früheren Sitz des weltweit tätigen Bandagenherstellers gekauft. Das bestätigte Frederik Kaas, einer der beiden Geschäftsführer, auf Anfrage der WZ. „Wir haben das Gebäude gekauft. Jetzt sind wir dabei, unseren Umzug zur Arnoldstraße zu planen“, sagt Kaas.
Der Lebensmittel-Logistiker ist derzeit an zwei Standorten in Kempen: Am Industriering Ost 82 sind die Verwaltung und der Lagerverkauf — unter anderem mit Käse- und Feinkostwaren. Ein Lager gibt es an der Heinrich-Horten-Straße. Weitere Lagerflächen hat das Unternehmen mit insgesamt etwa 140 Mitarbeitern am Krefelder Großmarkt und auf einem Gelände in Nettetal.
„Diese Lager können wir demnächst im Bauerfeind-Gebäude zusammenziehen“, erklärt Frederik Kaas den größten Vorteil des neuen Domizils auf dem 37 000 Quadratmeter großen Grundstück an der Arnoldstraße. „Auf den ersten Blick ist das Gebäude sicher sehr groß“, sagt der Geschäftsführer. Die 6000 Quadratmeter großen Lager- und Produktionsstätten von Bauerfeind könne Kaas aber problemlos gebrauchen. „Somit haben wir auch die Chance zu expandieren.“ Langfristig will das Unternehmen, das Kaas zusammen mit seinem Bruder Florian führt, etwa 20 neue Mitarbeiter einstellen.
Das Bürogebäude mit 2200 Quadratmeter Fläche sei aber in jedem Fall zu groß für den Frischdienst. „Davon werden wir eine Etage mit 400 Quadratmetern nutzen. Die anderen Räumlichkeiten wollen wir vermieten“, sagt der 34-jährige Chef. Anfragen gebe es bereits.
Mit leuchtenden Augen spricht Frederik Kaas über „das größte Projekt der Geschichte unseres Unternehmens“, das in Süchteln gegründet wurde und in der mittlerweile sechsten Generation geführt wird. „Das ist für uns ein Meilenstein. Der Bauerfeind-Standort ist genau der richtige, um uns in Zukunft noch besser aufzustellen.“
Den vor einigen Jahren von Bauerfeind aufgerufenen Kaufpreis von 4,9 Millionen Euro hat die Firma Kaas aber nicht bezahlt. „Das hätten wir nicht stemmen können“, sagt Kaas, der keinen konkreten Kaufpreis nennt. „Von der ursprünglichen Summe sind wir aber weit entfernt.“
Auch wenn die ersten Kaas-Lkw bereits auf dem Bauerfeind-Gelände parken, ist der Umzug an die Arnoldstraße erst für Ende des Jahres geplant. „Bis dahin stehen noch einige Renovierungen und Umbauten an“, sagt der Süchtelner. Die Firma Bauerfeind habe das Gebäude aber in einem „Top-Zustand“ übergeben. Kaas: „Trotz des fünfjährigen Leerstandes ist alles gut in Schuss.“