Grefrath: „Chance für den Ortskern“

Die Fraktionen von SPD, FDP und Grünen fordern nach dem Mäurers-Aus ein Gesamtkonzept.

Grefrath. Steuert Grefrath auf eine Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen zu? Dieser Verdacht wurde bei der ersten gemeinsamen Pressekonferenz der drei Fraktionen nicht bestätigt. "Hier geht es um reine Sach-Entscheidungen bei der Planung des Mäurers-Geländes. Es geht darum, für Grefrath das Optimale herauszuholen", betonten die Politiker. Dabei hielt sich das Nachkarten zum Mäurers-Aus in engen Grenzen: "Wir sind verärgert, wie die Fakten geschaffen wurden."

SPD, FDP und Grüne schweißt eine Vision zusammen: Mit dem Mäurers-Aus sei "eine große Chance für die gesamte Ortskern-Gestaltung gekommen". Der Gemeinderat habe nur jetzt eine Chance, auf planerischer Ebene Weichen zu stellen, so die Sprecher der "Ampel". Und die CDU? "Sie ist herzlich eingeladen, sich am Neubau des Ortskerns zu beteiligen."

Das Arbeiten an Grefraths Neuer Mitte sei zu wichtig, um ideologischen Beton vorzuschieben. Die Planung zum Mäurers-Gelände, die dem Fach-Ausschuss überraschend präsentiert wurde, sei für eine reine "Pappschachtel-Bebauung" ohne Sinn und Zweck für die Gemeinde.

Ein Schreiben vom "Mittelstand Grefrath" (Werner Wehnen/Alfred Wolvers) sei in die Überlegungen der Politiker geplatzt: "Wir unterstützen dieses Schreiben in weiten Teilen."

Im Mittelstands-Brief heißt es, es könne nicht richtig sein, dass der Mäurers-Investor "unbeschränkte Vollmacht" erhält: "Der Investor interessiert sich nicht für Grefrath. Er hat nur ein rein wirtschaftliches Denken." Man sollte "überlegen, ob reine Industrie-Hallen zum Ortskern passen".

Ziel müsse vielmehr sein, "den Ortskern insgesamt aufzuwerten", so die Politiker. Konkret bedeute dies, nicht nur Discountern Platz zu geben, sondern "eine optische Verlängerung des Ortskerns" zu schaffen. "Das Betriebsgelände der ehemaligen Firma Mäurers befindet sich in einem Umfeld, in dem neben der Ansiedlung von Großverkaufsflächen auch traditioneller Einzelhandel und vor allem Wohnbebauung erstrebenswert ist." Es dürfe "keine Insel-Planung nur für das Mäurers-Gelände geben".

Die drei Fraktionen werden jetzt einen Antrag in den Rat einbringen. Gefordert wird, die gesamte Ortskernplanung in weitere Überlegungen einzubeziehen und ein Gesamtkonzept zu erstellen. Im Haushalt 2009 soll Geld für die Planung bereitgestellt werden. Angepeilt wird auch, einen Architekten-Wettbewerb oder ähnliches zum Ortskern samt Mäurers-Areal auszuschreiben.