Kempen Hier malt der Chef noch selbst
Andrea Siani hat zum Pinsel gegriffen. Außerdem: Modeladen soll in Kempen bleiben und Wildwest im Kino.
Kempen. „Nach 15 Jahren wollte ich das Restaurant auffrischen und ein neues Ambiente schaffen“, verrät Andrea Siani, Inhaber der Osteria Campunni, dem Flüsterer. Statt des vorherigen Cappuccino-Tons erstrahlen die Wände seines Restaurants jetzt in Gelb und Pistazie, die Decke in Hellgrau. Die Maler-Arbeiten hat Siani komplett alleine übernommen. „Das habe ich alles zwischendurch gemacht, weil ich in dieser Zeit nicht schließen wollte und die Gäste an den warmen Tagen sowieso lieber draußen sitzen wollten. Das ganze hat etwa zwei Monate gedauert“, sagt der 52-Jährige.
Altstadt-Geflüster
Doch das Streichen allein war nicht der größte Aufwand im Restaurant Campunni. Seit der Eröffnung der Osteria 2001 prangte ein Wandbild hinter den Tischen, das eine Portugiesin gemalt hatte. Darauf zu sehen waren einige Bäume und Häuser. Ein weiteres Bild befindet sich in dem kleinen Innenhof des Restaurants. „Ich habe das Bild jetzt restauriert und um einen Himmel, einen Vordergrund und ein paar Details erweitert“, erklärt Siani. Für Kunst interessiert sich der Italiener schon seit seiner Kindheit. „Ich male, seit ich zehn Jahre alt bin. Einige meiner Bilder stelle ich auch hier im Restaurant aus“, so der Inhaber. „Beigebracht habe ich mir das Malen selber, genauso wie das Kochen.“ Weitere, künstlerische Details wie Stuckelemente hat er überall in der Osteria auf die Wand gemalt. Ein „roter Faden“ zieht sich durch den Innenraum und weist unter anderem den Weg zu den Waschräumen. Das rote Band, welches sich durch das Lokal an der Kirchstraße 6 zieht, leitet die Gäste außerdem zu einem Stück Familiengeschichte. Links neben der Bar hängen unter dem Titel „La famiglia“ einige alte Fotos, welche die Familiengeschichte dokumentieren.
„Die Kempener Vögele-Filiale wird nicht geschlossen.“ Mit dieser klaren Aussage beantwortete eine Sprecherin der Modekette eine Anfrage des Flüsterers. Es kursiert das Gerücht, das Geschäft, das der Schweizer Modehändler an der Judenstraße betreibt, stehe vor dem Aus. Hintergrund ist offensichtlich, dass das Unternehmen Vögele verkauft werden soll. Die Sprecherin bestätigt, dass Vögele ein Kaufangebot einer Investorengruppe vorliege, zu der neben dem italienischen Modekonzern OVS zwei weitere Interessenten gehören. Falls die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, werde der neue Eigentümer die Vögele-Filialen übernehmen, so die Sprecherin weiter. Die Aktionäre werden in die Entscheidungsfindung einbezogen. Mit einer Entscheidung könne man frühestens im Dezember rechnen, heißt es bei Vögele. Schließungsgerüchte rund um die Filiale in der Kempener Altstadt gibt es seit Jahren. Inzwischen hält sich die Schweizer Kette aber schon sieben Jahre in Kempen. 2009 wurde die Filiale eröffnet. Zuvor war in dem Ladenlokal über Jahrzehnte das Modehaus Stuckmann.
Übersichtlicher soll es schon bald in der Thomas-Buchhandlung an der Burgstraße 28 werden. Inhaber Dirk Lewejohann ist derzeit dabei, seine Räumlichkeiten um zirka 20 Quadratmeter zu erweitern. „In dem neuen Bereich werden wir die Kinderbücher unterbringen. Dadurch werden auch die anderen Bereiche mehr Platz haben“, sagt Lewejohann. Die Handwerker sind schon fleißig bei der Arbeit. Danach wollen Lewejohann und seine Mitarbeiter für eine ansprechende Dekoration sorgen. „In spätestens drei Wochen soll alles fertig sein“, sagte Lewejohann dem Flüsterer.
Trotz des schönen Wetters an diesem Wochenende lohnt sich ein Besuch im eher kühlen Kino. Dort gibt es eine Neuauflage des Western-Klassikers „Die glorreichen Sieben“. Statt Steve McQueen, Charles Bronson und Horst Buchholz, die 1960 über die Leinwand geritten waren, gehören anno 2016 Denzel Washington, Chris Pratt und Ethan Hawke zu den berühmten Sieben. Im Film geht es um eine Kleinstadt, die von einem brutalen Minenbesitzer und seiner Bande tyrannisiert wird. Als dabei auch Menschen getötet werden, heuert eine junge Witwe einen Kopfgeldjäger an, der mit Hilfe von sechs weiteren Revolverhelden die bösen Jungs vertreiben soll. Während sie die Stadt auf den gewalttätigen Showdown vorbereiten, der unausweichlich bevorsteht, finden diese sieben Söldner heraus, dass es bei ihrem Kampf um mehr als nur um Geld geht. Ob die Neuauflage mit dem Klassiker aus den 60er Jahren mithalten kann, kann der Flüsterer (noch) nicht beurteilen. Bei einigen Kollegen in der Redaktion herrscht aber Vorfreude auf den Film. Gleich mehrfach bekam der Flüsterer in dieser Woche an der Moosgasse die legendäre Filmmusik von Elner Bernstein zu hören.
www.kempenerlichtspiele.de
Wie soll die vierte und letzte Judenstraße-Ente heißen? Nach Judinchen, Buddelino und Adventchen wurde noch ein Name für das süße Baustellen-Begleittierchen mit Putzeimer und Schrubber gesucht. Unter allen eingereichten Ideen wählte die Jury den Namen „Putzella“ aus. Und diese ist — wie ihre Vorgängerinnen — heiß begehrt, erfuhr der Flüsterer von Zilke Zander vom Laden „Radieschen“. Exemplare der Quietsche-Entchen sind kaum mehr zu bekommen. Übrigens: Die Händlergemeinschaft der frisch sanierten Straße konnte jetzt 600 Euro an den den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) übergeben. Das Geld war bei der Straßenparty am 26. August zusammengekommen, durch eine Versteigerung und den Verkauf von Tortenstücken.