In finanziell schweren Zeiten keine Tabus

Die WZ hat ihre Leser gefragt, was sie von Zuschuss- Kürzungen für die Liebfrauenschule halten.

Mülhausen. Gedrückte Stimmung und Krisensitzung an der Liebfrauenschule, Beratungen über die Finanzen der Gemeinde bei den Parteien: Muss Grefrath den Betriebskostenzuschuss in Höhe von 50 000 Euro für dieses Jahr halbieren und ab dem kommenden Jahr ganz streichen, weil gespart werden muss (die WZ berichtete)? Schließlich rechnet die Verwaltung mit einem Minus von 2,8 Millionen Euro.

„Soll die Gemeinde Grefrath die Liebfrauenschule weiterhin mit 50 000 Euro im Jahr unterstützen?“, das wollte die WZ von ihren Lesern wissen. Bis Freitag hatten 518 von ihnen an der Online-Umfrage teilgenommen.

Davon sprechen sich 63 Prozent dafür aus, dass es „in finanziell schweren Zeiten keine Tabus gegen darf“. 27 Prozent sagen, „im Bereich Bildung darf es keine Kürzungen gegen“ und zehn Prozent wollen das Gymnasium weiter unterstützt sehen, aber mit einem reduzierten Betrag.

„Eine Katastrophe“ äußerte sich Schulleiter Lothar Josten gegenüber der WZ, als er von den geplanten Kürzungen gehört hatte. Die Parteien hatten sich in Gesprächen teilweise noch bedeckt gehalten, da sie zunächst ihre Etatberatungen beenden wollten. Die Tendenz lautete aber bei CDU und Liberalen, nicht den Rotstift bei der Liebfrauenschule anzusetzen.

Die Grünen wollten ihre internen Diskussionen abwarten, wohingegen sich jetzt SPD-Fraktionschef Jochen Monhof mit dem Ergebnis aus den Etatberatungen meldete: „Eine Kürzung von Haushaltsansätzen für die Bildung unserer Kinder wird es nicht geben.“ Und damit bliebe der Zuschuss in diesem Jahr erhalten. Im nächsten solle er auf 20 000 Euro festgeschrieben werden — nach Vorstellung der Sozialdemokraten.

Eine Entscheidung über den Haushalt und somit auch den Zuschuss für das Mülhausener Gymnasium soll in der Ratssitzung am 29. April fallen.