Jugend in die Politik
Künftig wird es in Grefrath eine Fragestunde für junge Leute geben. Derzeit ist das Interesse an Ausbildungs- Partnerschaften noch gering.
Grefrath. Das kann lebhaft werden: Um eine Jugend-Fragestunde erweitert wird der Ausschuss für Jugend, Soziales und Senioren. Einstimmig beschloss der Ausschuss am Donnerstagabend im Rathaus Oedt auf Antrag der Grünen, Jugendliche künftig "in die Politik der Gemeinde einzubinden", so Vorsitzende Dorothea Heller (SPD). In weiteren Schritten sollen Fragestunden für Kinder und schließlich für Senioren folgen.
Wo drückt der Schuh, was muss anders werden in Grefrath? Um solche Fragen könnte es gehen beim Gespräch zwischen Jugendlichen und Politikern - wenn die Jugendlichen kommen. Doch die Sorge ist groß, dass Jugendliche ihre Interessen und Chancen in Gesellschaft und Politik nicht genug wahrnehmen. Das veranlasste Bernd Bedronka (SPD) zu einem Wortspiel: "Wir sind alle, auch die Damen unter uns, Herren des Verfahrens."
Beispiel Initiative Ausbildungs-Partnerschaften: Bisher gibt es mehr Paten als interessierte junge Leute, wie Koordinatorin Tamara Schubert berichtete: "Wir haben 14 Jugendliche in Patenschaften vermittelt, wir suchen noch Jugendliche für fünf Plätze." Besonders von Lehrern erwartet der Ausschuss da mehr Initiative. Deshalb soll das Thema auf Antrag von Bedronka auch im Schulausschuss beraten werden.
Um Jugendliche für die politische Fragestunde zu interessieren, will der Ausschuss neue Wege gehen: Raus aus dem altehrwürdigen Sitzungssaal, hin zu den jungen Leuten. Keine gestelzten Einladungen, sondern jugendgemäße lockere Informationen. Fragen junger Leute nicht schriftlich vorher einreichen lassen, wie ursprünglich geplant, mahnte Sebastian Trienekens (CDU), sondern freie Aussprache.
Auf Vorschlag Hellers will das Gremium künftig ohnehin in sozialen Einrichtungen tagen, um diese besser kennen zu lernen. Zunächst im evangelischen Kindergarten, danach im Jugendzentrum Dingens. Doch die nächste Sitzung des Ausschusses, dann mit Jugend-Fragestunde, steht erst im November an. Dazu Reiner Wolff (FDP): "Wenn uns das allen so wichtig ist, warum sollen wir dann bis November warten, warum nicht im Sommer draußen?" Das könnte lebhaft werden...