Nettetal: Mehrheit für Kohlekraft
Die Grünen sind gegen Kohle, die CDU verweist auf den Energie-Mix. Liberale fordern faire Preise.
Nettetal. Sollen sich die Stadtwerke am Bau eines Kohlekraftwerks beteiligen? Mit dieser grundsätzlichen Frage beschäftigte sich der Nettetaler Stadtrat am Donnerstagabend- obwohl der Punkt gar nicht auf der Tagesordnung stand. Auf Wunsch von Guido Gahlings (Grüne) wurde das Thema dennoch diskutiert.
Die Grünen sind gegen Kohlekraftwerke- und damit auch gegen die Beteiligung der Nettetaler Stadtwerke an dem Neubau der Südwest Strom AG. Die "Investition in eine überkommene Technologie" sei "ein gravierender Fehler", so Gahlings. Man solle auf Gaskraftwerke setzen. Die seien "deutlich effektiver" und hätten eine bessere CO2-Bilanz.
"Die Stadtwerke setzen nicht alleine auf Kohlekraftwerke", leitete Günter Werner (CDU), Vorsitzender des Stadtwerke-Aufsichtsrates, seine Antwort ein. Man setze auf einen Energie-Mix. Aber man brauche während der Übergangszeit zu regenerativen Energiequellen gesicherte Energie. "Wir brauchen Preissicherheit für die Bürger", gab es Unterstützung von Hans-Willy Troost (FDP).
Auch Bürgermeister Christian Wagner (CDU), zudem Geschäftsführer der Stadtwerke, ist für die Beteiligung: "Ein Grund ist die Unabhängigkeit von den vier großen Stromerzeugern." Außerdem setze man nicht nur auf Kohlekraftwerke: "Wir haben in ähnlicher Größe einen Vertrag über Wasserenergie abgeschlossen." Und die Stadtwerke würden viel in Solar-Energie investieren.
Kein Glück hatte Hajo Siemes (Wir in Nettetal/ Win) mit seinem "Vorschlag zur Güte": einer Grundsatzdiskussion im nächsten Stadtrat. Dem ablehnenden Gemurmel aus dem schwarz-gelben Lager folgte die entsprechende Abstimmung: abgelehnt.
So erging es auch dem Antrag der Grünen, die Stadtwerke sollten sich nicht am Bau des Kohlekraftwerks beteiligen. CDU, FDP und ABK (Aktive Bürger für Kaldenkirchen) stimmten dagegen. Grüne und Win plädierten dafür, die SPD enthielt sich der Stimme.