Kegeln: Sport und Geselligkeit
In Grefrath gib es mehrere Clubs, die regelmäßig die Kugel schieben. Ein Höhepunkt ist die Meisterschaft.
Grefrath. Neun Kegel, eine Kugel, eine Bahn — im Prinzip hat sich das Kegeln in Jahrzehnten kaum verändert. Und doch erfreut sich der Sport auch bei jungen Clubs in der Gemeinde Grefrath großer Beliebtheit. Fragt man gestandene Kegler, was sie zu diesem Sport gebracht hat, lautet die Antwort meist: die Kameradschaft, die Geselligkeit.
Aber es ist mehr als das: „Früher hieß es oft: ‚Kegelclubs sind Saufclubs.‘ Wer das sagt, dem sag ich: ‚Werfen Sie mal 50 Kugeln‘“, sagt Helmut Artz vom Club „Dat send se“, der auch den sportlichen Aspekt des Kegelns sieht. Er organisiert zusammen mit Toni Raeth vom Club „Dat jöv et net“ die Grefrather Gemeindemeisterschaft im Kegeln, die am 1. April wieder beginnt.
Mitmachen ist einfach: Bis zum 26. März muss man sich anmelden und angeben, an welchem Wochentag und wo gekegelt wird. Zwischen dem 1. April und 31. Mai kommt dann ein Kegelbruder vorbei und schreibt die Ergebnisse auf. Gespielt wird in den Kategorien Damen, Herren, Gemischt und kombinierter Wettbewerb mit sportlicher Vorgabe. Das Startgeld beträgt 15 Euro. Die drei besten Clubs aus jeder Wertung fahren dann nach Mönchengladbach, um sich im direkten Vergleich auf neutralen Bahnen zu messen. Dass das immer ein großer Spaß für alle ist, wissen auch Theo Kreckler und Karl-Rudolf Winz von „He waggelt noch“. Der Club hat sich in der Geschichte der Gemeindemeisterschaften schon einige Siege gesichert.
Das „Finale“ in Mönchengladbach soll in diesem Jahr am 14. Juni stattfinden. Die Siegerehrung ist am 28. Juni.
Auch an den „Wettkampf“-Abenden steht für die meisten Clubs der Spaß im Vordergrund. „Aber es gibt auch ganz ehrgeizige Clubs. Da wird dann nur Wasser und Apfelschorle getrunken“, sagt Helmut Artz.
So eine Runde ist der Kegelclub „Sackgasse“, in dem sich Bernd Walters mit Freunden trifft, mit denen er zusammen Abitur gemacht hat. „Wir wollten einen Anlass finden, uns regelmäßig zu sehen“, sagt Walters, der das Kegeln durch seine Eltern kennengelernt hat und schon als Kind davon begeistert war. Auch aus Aachen und Köln kommen die Teilnehmer alle vier Wochen angereist. Dabei haben sie richtig Spaß am Kegelsport gefunden und arbeiten an ihrer Technik. Um sich zu motivieren, werden noch clubeigene Wettbewerbe ausgetragen.
Am anspruchsvollsten ist das gezielte Werfen auf die „Bauern“, also die beiden äußeren Kegel rechts und links. Ansonsten kennen Jung wie Alt verschiedene Wettbewerbe, wie hohe und niedrige Hausnummern, Krefelder, Totenkiste oder Lattenzaun.
Einige ältere Kegler erinnern sich noch daran, wie sie für die Clubs der Väter die Kegel aufgestellt und sich damit etwas Taschengeld verdient haben.
Der älteste Kegelclub ist übrigens „Jong dropp“, der 1949 gegründet wurde. Gekegelt wurde im Hotel zur Post in Mülhausen, später Gaststätte Renkes. Am Dienstag wird in der Albert-Mooren-Halle gekegelt. 1997 starb das letzte Gründungsmitglied, Otto Philipp. Nach seinem Tod wurde Alfons Schneider zum Vorsitzenden und Hans-Gerd Kresken zum Kassenwart gewählt. Es gab viele gesellige Touren und Feiern. Sportlich beteiligte sich der Club mehr als 20 Jahre an den Gemeindemeisterschaften, wobei „Jong dropp“ oft Siege und Platzierungen in den Einzel- und Mannschaftswettbewerben erringen konnte. „Seit etwa 2012 nehmen wir hieran nicht mehr teil“, sagt Hans-Gerd Kresken.
Nun sollen auch ein jüngere Clubs zur Teilnahme motiviert werden. Artz hofft, dass in diesem Jahr wieder mehr Trupps dabei sind. „Ich appelliere besonders an die Damen mitzumachen.“