Kempen Ausstellung über Zeit nach Krieg

Kempen. · Im Foyer des Kempener Rathauses wird derzeit die Nachkriegszeit am Niederrhein und im Grenzland dokumentiert.

Auch die Geschichte der Kempener Arnold-Werke bis hin zur Gestaltung des heutigen Areals wird in der Ausstellung thematisiert.

Foto: Fotoarchiv Werner Beckers

Das Erscheinungsbild Kempens in den Nachkriegsjahren ist Thema einer Ausstellung, die derzeit im Rathaus am Buttermarkt zu sehen ist. „Wie wurden unsere Städte zwischen Peel, Maas und Niers, wie sie heute sind?“ Diese Frage stellt das Kreisarchiv in seiner Ausstellung „Aufbruch und Wiederaufbau – Städtebau im niederrheinländischen Grenzgebiet nach dem Zweiten ­Weltkrieg“.

Gut ein Dutzend Aufsteller mit überlebensgroßen Fahnen sind im Foyer des Rathauses platziert. Darauf sind historische Karten, Fotografien aus der Vor- und Nachkriegszeit sowie der Zeit des Wiederaufbaus aufgedruckt nebst einer Vielzahl interessanter inhaltlicher Informationen und Erläuterungen.

Die Ausstellung beginnt mit der Darstellung der Städte im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Karten von gewachsenen, befestigten Städten entdeckt der Besucher ebenso wie die Ideen, Wohnen und Arbeiten – am Beispiel der Weber in Krefeld – zusammenzufügen.

Die Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg – das zeigt die Ausstellung in eindrucksvollen Fotografien – waren furchtbar. Mit den Worten beim Anblick von Venlo 1945: „Mein Gott, das ist kein Wiedersehen, das ist eine Leichenschau“, wird der Fotograf Wiel van der Randen zitiert. Den „Trümmern und Ruinen“ widmet sich ein Kapitel der Ausstellung, sie zeigt auch Bilder der Zerstörung in Kempen und erklärt das Wohnen in Ruinen und die vorrangige Notwendigkeit, die Trümmer zu beseitigen. Manch alte Straßenführungen und einige Stadtmauern, so ist weiter zu erfahren, konnten allerdings sowohl den Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg als auch dem Wiederaufbau nach dem Krieg standhalten. Kempen, Wachtendonk und Krefeld-Linn gehören zur Arbeitsgemeinschaft historischer Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen und haben das Glück, viel Altes bewahren zu können. Konzipiert wurde die Ausstellung von der grenzüberschreitenden Stiftung „Geschichte des Raumes Peel-Maas-Niers“.