CDU-Vorstand in Kempen nominiert Jochen Herbst „Ich werde dafür kämpfen, dass ich Bürgermeister werde“
Kempen · Bei der Kommunalwahl will die CDU in Kempen den aktuellen Fraktionsvorsitzenden ins Rennen schicken.
(biro) Einstimmig hat der Vorstand des Kempener CDU-Stadtverbands den aktuellen Fraktionsvorsitzenden Jochen Herbst als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters nominiert. 13 Stimmberechtigte waren bei der Sitzung anwesend, einstimmig fiel das Votum aus. Damit kann sich Herbst der Rückendeckung aus dem Vorstand sicher sein. Mit der Nominierung stellt die CDU die Weichen für die Kommunalwahl 2025. Die offizielle Aufstellung soll am 7. November stattfinden, wenn auch die Kandidaten für die 20 Wahlbezirke benannt werden.
Nachdem CDU-Kandidat Philipp Kraft 2020 bei der Stichwahl unterlag und der parteilose Christoph Dellmans zum Bürgermeister gewählt wurde, wollen die Christdemokraten im kommenden Jahr wieder einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Schließlich habe sich die Mehrheit der Bürger in den 20 Wahlkreisen damals für die CDU entschieden, „also können wir nicht so schlechte Politik in Kempen gemacht haben“, bilanziert Herbst. Dies sei ein klarer Auftrag, auch wenn die Wählerinnen und Wähler wohl einen Wechsel auf dem Stuhl des Bürgermeisters hätten haben wollen. Zudem stellte die CDU über 70 Jahre den Bürgermeister in Kempen, „da können wir nicht sagen, wir verzichten“, so Herbst, auch wenn Dellmans gut gestartet sei und eine große Akzeptanz in der Bevölkerung habe.
Planung für
die Kommunalwahl
Die CDU sieht sich gut aufgestellt für die Kommunalwahl im kommenden Jahr. Für die Wahlbezirke gebe es genügend Kandidaten, auch für die Reserveliste. Neue Gesichter seien darunter, „wir sind sehr gut unterwegs“, sagt der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, Carsten Höner: „Wir haben viele Neue, die an der politischen Arbeit interessiert sind und auch aktiv mitwirken wollen.“
Der heute 68-jährige Herbst wuchs er in der Kempener Altstadt auf und erlebte als Kind Altstadtsanierung und Rathausbau hautnah mit. Bei de Beukelaer machte er die Ausbildung erst zum Industriekaufmann, dann in der IT, war fast 30 Jahre dort tätig und wechselte schließlich zu Thyssen-Krupp, wo er als Vertriebler viel herumkam.
Politisch ist Herbst ein „alter Hase“: Seit 35 Jahren gehört er dem Stadtrat seiner Heimatstadt an. Von 2006 bis 2010 war er Parteivorsitzender, seit 2019 ist er Fraktionsvorsitzender. Seine Schwerpunkte liegen in der Wirtschafts- und Bildungspolitik, durch seine langjährige Erfahrung kenne er „alle Stärken und Schwächen im Rathaus“, so die Einschätzung des CDU-Vorstands.
Nicht zuletzt habe Herbst Durchsetzungskraft. Er sei ein Kämpfertyp, sagt der 68-Jährige über sich selbst, „und ich werde dafür kämpfen, dass ich Bürgermeister werde“. Sollte das nicht klappen, würde er gern Fraktionsvorsitzender bleiben, schiebt Herbst hinterher, „aber ich stecke den Kopf nicht in den Sand“.