Kempen: Eine Frau von Format
Für ihr Engagement im Stadtrat ist am Dienstag Mathilde Bildstein mit der Ratskanne ausgezeichnet worden.
Kempen. "Standfestigkeit, Glaubwürdigkeit und soziale Verantwortung zeichnen Sie aus." Mit diesen Worten überreichte Bürgermeister Karl Hensel am Dienstagabend die Ratskanne an Mathilde Bildstein.
Die Vize-Bürgermeisterin, die dem neuen Stadtrat nicht mehr angehören wird, ist hiermit für ihr 25-jähriges Engagement im Kempen-Parlament ausgezeichnet worden. Die 69-Jährige ist die erste Frau, die die Ratskanne bekommen hat. Die 6,3 Kilo schwere Zinnkanne ist seit 1986 zum 18. Mal verliehen worden.
Hensel hob besonders das Bemühen von Mathilde Bildstein für die Integration in Kempen hervor: "In Ihrer Zeit ist der Ausländerbeirat vorangetrieben worden."
"Ein bewegender Moment für mich", sagte Mathilde Bildstein, und bedankte sich bei "meinen Männern der ersten Stunde", als sie 1984 zum Stadtrat stieß: Bürgermeister Heinz Aan den Boom, Stadtdirektor Klaus Hülshoff, dessen damalige "rechte Hand" Karl Hensel, Beigeordneter Alex Schink und Fraktions-Chef Rudi Alsdorf. Die Arbeit im Kempener Stadtrat, wo die Ur-Kempenerin mehr als 150 Sitzungen erlebt hat, sei geprägt gewesen "von Vertrauen und gegenseitiger Achtung".
Alsdorf war es am Dienstag auch, der als erster gratulierte. Mathilde Bildstein schloss mit dem berühmten Piaf-Chanson: "Ich bereue nichts."
Passend zur Ratskanne, laut Stadthistoriker Jakob Hermes "zinnerne Zeugen der Trinkfestigkeit unserer Honoratioren", entkorkte Mathilde Bildsteins Ehemann Günter hinterher einige gute Flaschen Wein für die Runde.