Brauchtum in Kempen St.-Josefs-Schützenbruderschaft Unterweiden hat einen neuen König
Kempen · Er machte es den Schützen nicht leicht: Erst mit dem 344. Schuss fiel der Vogel.
(biro) Die St.-Josefs-Schützenbruderschaft Unterweiden freut sich über einen neuen König: Mit dem 344. Schuss holte Franz Steeg am Samstag den Vogel von der Stange. Anlässlich des Vogelschusses auf dem Spargelhof Küthen am Krefelder Weg hatte die Bruderschaft zu einem bunten Nachmittag für Familien eingeladen, und da sich der Vogelschuss hinzog, blieb es für die Besucherinnen und Besucher lange spannend. Um 15 Uhr legten die Schützen erstmals an, erst um 18.43 Uhr gab das Tier schließlich nach und fiel. Im Anschluss wurde beim Krönungsball bis nachts um 3 Uhr gefeiert.
Franz Steeg ist damit der Nachfolger von Ralf Wynhoven, der nach sechs Jahren, einer corona-bedingt ungewöhnlich langen Amtszeit, nun das Silber abgeben konnte. 2018 hatte Wynhoven den Vogel von der Stange geholt, auch damals zog sich der Vogelschuss hin, bis Wynhoven schließlich mit dem 332. Schuss erfolgreich war.
Für den neuen König Franz Steeg ging am Samstag ein Traum in Erfüllung. Er sei seit 24 Jahren im Verein, auch im Vorstand aktiv, berichtete Steeg am Sonntag, als die Schützen noch fröhlich beim Frühschoppen feierten. Vor Kurzem ist er 60 Jahre alt geworden – perfekt, um jetzt auch noch Schützenkönig zu werden, „man hat ja so eine To-do-Liste im Leben“, wie Steeg schmunzelnd bemerkte. Zudem hat das Schützenbrauchtum in seiner Familie eine lange Tradition, „mein Opa war Schützenkönig, mein Patenonkel auch“. Da lag es für Franz Steeg nahe, auch eines Tages den Vogel anzupeilen.
Den König begleiten künftig seine Königin Sylvia sowie als Minister Stephan Evertz (mit Sandra) und Michael Schroeren (mit Susanne). Auch die Minister sind familiär vorgeprägt: Evertz‘ Vater war bereits zweimal Schützenkönig, Schroerens Schwiegervater war schon zweimal Minister. Das große Schützenfest wird in Unterweiden voraussichtlich im September 2026 gefeiert, 2028 ist dann wieder Vogelschuss: „Toll, dass wir das jetzt vier Jahre lang machen dürfen“, sagte der neue König.