Stadt Kempen startet Sprühaktion Kampf gegen die Raupen des Eichenspinners

Kempen · Die Stadt Kempen besprüht in den kommenden Tagen Eichen, die dort stehen, wo sich häufig Menschen aufhalten. Ein besonderer Wirkstoff soll verhindern, dass die Raupen des Eichenprozessionsspinners ihre Gifthaare entwickeln können.

So sehen die Raupen des Eichenprozessionsspinners aus.

Foto: dpa-tmn/Friso Gentsch

(biro) Die Stadt Kempen beginnt in diesen Tagen wieder mit der vorbeugenden Bekämpfung von Eichenprozessionsspinner-Raupen. Dazu werden Eichen im Stadtgebiet besprüht, die an Schulen, Kitas, Spielplätzen, Sportanlagen, öffentlichen Gebäuden, Grünanlagen und Wegen stehen, wo sich häufig Menschen aufhalten und wo in den vergangenen Jahren bereits ein Raupenbefall wahrgenommen wurde.

Im Sommer 2004 wurde im Stadtgebiet erstmals festgestellt, dass Eichen mit den Raupen befallen waren. Bei dieser Raupenart handelt es sich um Larven eines motten-artigen Falters. Im dritten Larvenstadium, das ist Ende Mai, Anfang Juni, entwickeln diese Raupen weißliche, zwei bis drei Millimeter lange Haare, die sich leicht von den Tieren lösen.

Die Härchen enthalten ein Nesselgift. Der Kontakt mit den Gifthaaren kann pseudoallergische Reaktionen an Schleimhäuten und am ganzen Körper hervorrufen. Die Reaktionen können sehr unterschiedlich ausfallen – je nach Kontaktintensität kann es zu Juckreiz kommen, aber auch zu einem allergischen Schock. Deshalb werden vielerorts vorsorglich die Raupen des Eichenprozessionsspinners bekämpft, in Wäldern machen teilweise auch Schilder auf einen Befall mit dem Eichenprozessionsspinner aufmerksam. Wie die Stadt mitteilt, wird in den kommenden Tagen das junge Eichenlaub bei Windstille mit einem Sprühmittel benetzt. Der Wirkstoff – eine Form des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis – wird von den Raupen aufgenommen, wenn sie die Blätter fressen. Das Mittel entfaltet seine Wirkung erst im Verdauungssystem der Raupen. Sie hören auf zu fressen und sterben, bevor sei das dritte Larvenstadium erreichen und die Gifthaare ausbilden können. Im Gegensatz zu breit wirkenden chemischen Insektiziden bleiben unbeteiligte Tiere, Nützlinge und der Mensch verschont.

Beim Sprüheinsatz tragen die städtischen Mitarbeiter eine Schutzausrüstung, während der Einsätze werden Wege oder Grünflächen für Passanten gesperrt.

(biro)