Kempen und seine Geschichte Schöne Ausflüge am Tag des offenen Denkmals

Kempen · Zum Tag des offenen Denkmals am 10. September sind bundesweit zahlreiche Denkmäler geöffnet – auch in Kempen.

Prägendes Symbol der Stadtsanierung: das Rathaus am Buttermarkt in Kempen.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Zum 30. Mal lädt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in diesem Jahr zum „Tag des offenen Denkmals“ ein. Bundesweit werden am Sonntag, 10. September, Denkmäler für Besucherinnen und Besucher geöffnet, in vielen Städten und Gemeinden öffnen an diesem Tag auch Privatleute ihre Häuser für Interessierte.

Das ist in Kempen nicht der Fall, obwohl insbesondere die Altstadt reich an denkmalgeschützten Gebäuden ist. Allerdings bietet die Stadt eine Stadtführung an, bei der die Kempener Altstadt und die Stadtsanierung in den 1970er Jahren im Mittelpunkt steht. Die Stadtführung startet um 11 Uhr an der Paterskirche, der Eingang ist über den Wendehammer an der Franziskanerstraße zu erreichen. Die Paterskirche ist die größte einschiffige Saalkirche am Niederrhein. 1630 zogen Franziskaner in das neuerrichtete Klostergebäude gegenüber der Burg, ein Jahr später wurde der Grundstein für die Klosterkirche gelegt, die 1640 eingeweiht wurde. „Über den Grüngürtel, der die Stadtmauer säumt, verwinkelte Gassen und Straßen ist die Kempener Stadtgeschichte in Zeit- und Ortsräumen erlebbar“, wirbt die Stadt für die Teilnahme.

Auch das Weberhaus in St. Hubert ist am 10. September geöffnet.

Foto: Norbert Prümen

Ziel des Rundgangs ist der Buttermarkt mit dem Rathaus, das 1967 als prägendes Symbol der Stadtsanierung errichtet wurde und nicht unter Denkmalschutz steht, wenngleich das Denkmalamt des Landschaftsverbands Rheinland das Rathaus durchaus für denkmalwert hält. Drei Mitarbeitende der Stadtverwaltung begleiten die Teilnehmenden: der Technische Beigeordnete Torsten Schröder, Planungsamtsleiterin Sabrina Bonney und Gudrun Holzmann, zuständig für das Denkmalwesen bei der Stadt. Die Führung soll etwa anderthalb Stunden dauern, eine Anmeldung ist erforderlich bis Donnerstag, 7. September, unter Telefon 02152/917 4010, E-Mail gudrun.holzmann@kempen.de.

Die Kapelle St. Peter weist an der Holzkassettendecke bemerkenswerte Malereien auf.

Foto: Norbert Prümen

Heimatverein informiert über Restaurierung des Weberhauses

In St. Hubert öffnet der Heimatverein die Türen des historischen Weberhauses an der Königsstraße 48. Es wurde 1858 errichtet. 2003 konnte es der Heimatverein nach erfolgreicher Restaurierung an die Bevölkerung übergeben. Wie dort einst gelebt und am Webstuhl gearbeitet wurde, erfahren Besuchergruppen bei einer vereinbarten Führung oder zweimal im Jahr bei einem Tag der offenen Tür – im Mai zum internationalen Museumstag und im September zum Tag des offenen Denkmals. Geöffnet ist das Weberhaus am Sonntag, 10. September, nun von 11 bis 17 Uhr. Der Heimatverein gibt einen Überblick über die Restaurierung des Hauses, auch für Speisen und Getränke ist gesorgt.

Parallel zum Tag des offenen Denkmals wird am zweiten Sonntag im September alljährlich auch der deutsche Orgeltag begangen. Dazu laden die drei Kempener Organisten Stefanie Hollinger, Ute Gremmel-Geuchen und Christian Gössel für Sonntag, 10. September, zum ökumenischen Orgelweg ein. Start ist um 15 Uhr in der Kirche St. Jofef am Eibenweg in Kamperlings, dann geht es weiter zur Propsteikirche, An St. Marien (15.50 Uhr bis 16.10 Uhr) und zur evangelischen Thomaskirche an der Kerkener Straße (16.30 bis 16.50 Uhr). Die Wege können zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Mit etwa 20-minütigen Konzerten, die sich auch für Familien mit Kindern eignen, stellen die Organisten die Orgeln in den Kirchen mit einem abwechslungsreichen Programm vor. Improvisationen im barocken Stil werden ebenso zu hören sein wie etwa Werke von Bruhns und Bach und auch eine große Choralphantasie von Max Reger. Den Abschluss bildet ein gemütliches Kaffeetrinken im evangelischen Gemeindezentrum an der Kerkener Straße, dazu wird um Anmeldung gebeten unter Telefon 02152 3571 oder per E-Mail: kirchenmusik@thomaskirche-kempen.de.

Sehenswert ist auch die Kapelle St. Peter, St. Peter 1 in Kempen. Dort wird am Tag des offenen Denkmals um 14 Uhr eine Führung angeboten. Sie ist die älteste Pfarrkirche des Kempener Landes, die Ursprünge der einschiffigen Kapelle liegen um das Jahr 900, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1085.