Kempener Heilig Geist Krankenhaus: Wo die Babys herkommen . . .
Zweimal im Monat lädt das Kempener Heilig-Geist-Hospital zur Führung durch den Kreißsaal ein.
Kempen. Langsam, fast ein bisschen zögerlich betreten die Besucher den Raum im ersten Stock des Kempener Heilig Geist Hospitals und schauen sich neugierig um. "Kommen Sie ruhig durch", ermuntert Hebamme Susanne Bohnen.
Das Zimmer ist gar nicht so groß, wie es der Name "Saal" vermuten lässt. Eine Blumenborde verziert die Wand. Ein großes Bett steht in der Mitte. Dazu gibt es einen Sessel, einen Sitzball und einen Hocker. Leise läuft meditative Musik im Hintergrund. Und es hängt sogar ein Plüschstorch von der Decke.
Zwei technische Geräte verraten, dass es sich hier um ein Krankenhauszimmer handelt. "Damit zeichnen wir die Wehen auf. Die Männer sind immer ganz begeistert davon", schmunzelt Susanne Bohnen.
Die Hebamme führt die fünf Pärchen, alle werdende Eltern, durch die Entbindungsstation - und muss dabei mit vielen Vorurteilen aufräumen. Kann es passieren, dass jemand an die Tür klopft und sagt: Ich will nun auch? Muss man als Vater die Nabelschnur durchschneiden? Ist immer ein Arzt in der Nähe, wenn es mal zu Komplikationen kommt?
Für viele der Paare ist es die erste Geburt und damit der erste Kontakt mit dem Kreißsaal. Aber Susanne Bohnen kann die werdenden Eltern beruhigen. "Die Ärzte und Anästhesisten stehen vor der Tür." Es gibt außerdem einen zweiten Kreißsaal. Und als Vater darf man eine Menge mitmachen, man muss aber gar nichts.
Im Raum nebenan steht eine große Badewanne. "In letzter Zeit sind Wassergeburten sehr gefragt", stellt die Hebamme fest. Aber das ändere sich ständig.
Entbindungsstation Im Kempener Heilig Geist Hospital kamen im vergangenen Jahr rund 510 Kinder zur Welt. Die sechs Hebammen der Entbindungsstation sind dort freiberuflich tätig. Dazu sind zwei Ober- und sechs Assistenzärzte auf der Station tätig.
Angebote Für Schwangere und Eltern werden verschiedene Kurse wie Babyschwimmen und Aqua-fit für Schwangere angeboten. Zur Erleichterung der Geburt werden neben medikamentösen Mitteln und Peridualanästhesie (PDA) auch alternative Methoden, wie Akupunktur und Homöopathie angeboten.
Führungen Die nächsten Kreißsaalführungen sind am Sonntag, 5. August, und am Samstag, 18. August, jeweils um 11 Uhr.