Kirmes-Termin wackelt
Petra Janicki ist für die Buden-Auswahl verantwortlich. Die Resonanz ist zurzeit sehr mager.
Grefrath. Vom 9. bis 12. Mai soll Frühkirmes in Grefrath sein. Soll — ob es auch dazu kommt, steht noch nicht fest. „Es hagelt Absagen“, sagt Petra Janicki im WZ-Gespräch. Sie ist als Marktmeisterin der Gemeinde Grefrath auch für die Organisation der Kirmessen zuständig. Seit Wochen schickt sie Anfragen an Betreiber von Fahrgeschäften, Losbuden und Co. „Aber selbst, wenn ich die unterschriebenen Verträge zurück bekomme, kann es sein, dass kurz vor dem Termin eine Absage kommt. Schlimmstenfalls reisen die Geschäfte gar nicht an und sagen auch nicht Bescheid“, so Janicki.
So sei es schon vorgekommen, dass ein großes Fahrgeschäft nicht erschienen ist. „Das ist natürlich schlecht und kommt bei den Besuchern nicht gut an.“ Und die seien dann schon mal bitter enttäuscht. Die Kritik lande bei der Gemeinde mit der Frage, warum diese sich nicht besser um eine attraktive Bestückung kümmere. „Ich kann so viele Anfragen rausschicken, wie ich will. Aber ich habe keinen Einfluss darauf, ob jemand kommt oder nicht“, so die Marktmeisterin.
Für die anstehende Kirmes auf dem Deversdonk habe sie bereits die Zusage eines große Fahrgeschäfts sowie einen Ersatz für den Musik-Express, der abgesagt habe. Doch das ist nicht genug, um die Kirmes vernünftig zu bestücken. Eine Veranstaltung wie beim letzten Mal mit nur fünf Buden wird es nicht geben.
Im August des vergangenen Jahres hatten die Schausteller auch noch vorzeitig ihren Zelte abgebrochen. 16 bis 20 Geschäfte und Buden seien eine vernünftige Größe für Grefrath. Die letzte Kirmes, mit deren Bestückung Janicki zufrieden war, war im Sommer 2012. In der Woche vom 27. April will die Marktmeisterin eine Entscheidung in Bezug auf die Kirmes fällen. Sollte sie nicht stattfinden, dann wird es nur am 10. Mai einen verkaufsoffenen Sonntag der Geschäfte geben.
Das Problem Kirmes war bereits im März Thema im Haupt- und Finanzausschuss. Auf Anfrage der Grünen hatte Ordnungsamtsleiter Norbert Franken von den den Schwierigkeiten berichtet, eine für Grefrath angemessene Kirmes auf die Beine zu stellen. Damals sagte er, die Schausteller würden nur kommen, wenn gleichzeitig eine zugkräftige Veranstaltung im Ort stattfinden würde. Sprich: Kunden garantiert seien.
An den Gebühren, die die Gemeinde erhebe, könnte der Mangel an Schausteller-Interesse nicht liegen, sagte Franken im Ausschuss. Man habe ein „System der Gerechtigkeit“ gefunden. Nicht die Quadratmeterzahl der benötigten Fläche würde als Maßstab genommen, sondern die Einnahmemöglichkeit. Das bedeute, dass große Fahrgeschäfte 75 Euro und Imbiss- sowie Getränkestände 140 Euro bezahlen müssten.
Dazu kämen 20 Cent pro Quadratmeter und Tag. Die Gebühren seien seit 1999 nicht mehr erhöht worden. Gleichzeitig beteilige sich die Gemeinde an den Kosten für den Toilettenwagen, anteilig an Stromkosten und habe personelle Aufwendungen.