Vortrag im Heimatverein Rückblick auf Ortskernsanierung
Ehemaliger Bürgermeister Kättner berichtete auf Einladung des Heimatvereins von den Anfängen.
Grefrath. Mehr als 40 Interessierte waren der Einladung des Heimatvereins Grefrath zu einem Vortrag über den Abschluss der Ortskernsanierung in den Bürgerhof gefolgt. Herbert Kättner, der mit den Maßnahmen, die in den 1980er Jahren umgesetzt wurden, zunächst als Kämmerer und später als Bürgermeister unmittelbar befasst war, erinnerte in seinem Vortrag an die Widerstände und Bedenken, die es zu Beginn bei den Bürgern und im Rat gab.
Bei allen Beteiligten hätte sich aber Anfang der 1960er Jahre schnell die Erkenntnis durchgesetzt, dass angesichts der in der Gemeinde vorherrschenden mittelalterlichen Strukturen Veränderungen dringend erforderlich waren. Und zwar mit dem Ziel, den Ortskern attraktiver zu gestalten. Voraussetzung für die Umsiedlung war, so Kättner, zunächst der Bau von Umgehungsstraßen, mit der Notwendigkeit, den Durchgangsverkehr insbesondere in ost-westlicher Richtung aufzunehmen, um den Ortskern zu entlasten. Dieses Vorhaben sei insbesondere vom Grefrather Einzelhandel kritisiert worden. Schließlich, so berichtete Kättner, habe man sich nach längeren Diskussionen auf eine Kompromisslösung verständigt.
Grundlage für die Maßnahmen waren die Entwürfe eines Aachener Planungsunternehmens. Nach dem Ankauf des zum ehemaligen Winkelshof gehörenden Geländes (heute Deversdonk) durch die Gemeinde und nach der Klärung oft sehr schwieriger Grundstücksangelegenheiten konnten die Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen werden. Dazu habe auch der Bau der Schanzenstraße als Teil des innerörtlichen Ringes gezählt.
Anhand zahlreicher Fotos wurde deutlich, wie tiefgreifend sich das Bild der Gemeinde seit dem Beginn der Ortskernsanierung verändert hat. Teilnehmer beklagten jedoch, dass zahlreiche ältere Gebäude abgerissen worden seien und an deren Stelle Gebäude errichtetet wurden, die nicht unbedingt zur Verschönerung des Ortsbildes beitragen. So blieb die Frage, ob Grefrath nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten schöner geworden sei, unbeantwortet.
Abschließend gab Kättner zu verstehen, dass nicht alle ursprünglichen Pläne verwirklicht werden konnten. So habe das kleine Einkaufszentrum Deversdonk nicht die Erwartungen erfüllt, die man darin gesetzt habe. Dem stimmte auch Bürgermeister Manfred Lommetz zu, der als Mitglied des Heimatvereins anwesend war. Er bezeichnete die Ortskernsanierung trotz einiger Vorbehalte als „eine gelungene Maßnahme“. Red