Kleine Abenteuer im Zeltlager
Mehr als 100 Kinder und Betreuer haben ein Wochenende im Freibad an der Dorenburg verbracht — inklusive Stuhlbau.
Grefrath. Es war das 20. Sommerlager der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) auf dem Gelände des Freibads Dorenburg. Der Regen am Samstagvormittag war nur eine kurze Episode. Gegen Mittag roch es schon nach Sonnenmilch. „Neuer Rekord“, freute sich Ortsgruppenleiter Thomas Türk: „Insgesamt nahmen 103 Mitglieder und Betreuer am Sommerlager teil.“
Dass es am Samstagmittag für alle Eis gab, hatte einen besonderen Grund: Noah feierte seinen siebten Geburtstag. Die Eltern kamen mit Zwillingsschwester Paulia. Der ältere Bruder Dennis nahm ebenfalls an dem Sommerlager teil. Gemeinsam brachten die Kinder Noah ein Ständchen. Die Sänger wurden von Türk an der Gitarre unterstützt.
Anna (9) war topfit. „Wir mussten um ein Uhr nachts ins Bett“, erzählte sie, sonst geht bei ihr abends deutlich eher das Licht aus. Aber das macht die Faszination Sommerlager aus. Etwas tun, was man nicht alle Tage tut. Wie zum Beispiel am Lagerfeuer sitzen und gemeinsam Lieder singen. Oder Sozialverhalten einüben. „Die älteren Kinder kümmern sich um die Jüngeren“, beobachtet Türk immer wieder. Und da sind dann natürlich noch die 25 Betreuer, erkennbar an ihren roten T-Shirts. Einer von ihnen war immer dabei, wenn nachts ein Kind zur Toilette musste.
Zu den Höhepunkten gehörte der Bau eines genannten Schwedenstuhls. Schreiner Bernd Fimmers aus Dülken hatte 4,50 Meter lange Balken zurechtgeschnitten, was die Montage deutlich erleichtern sollte. Zur handwerklichen Herausforderung kam die künstlerisch-kreative: Jedes Kind konnte sein Sitzmöbel individuell bemalen. Dazu gab es spezielle Textilfarben. „Mein Stuhl wird einen festen Platz in unserem Garten bekommen“, sagte Anna.
Volker Tobeck, bei der DLRG für die Öffentllichkeitsarbeit zuständig, ist begeisterter Hobbyangler. Was die Gruppe davon hatte? Ein leckeres Essen. Zubereitet wurde nämlich tiefgekühlter Fisch, den Tobeck in Norwegen gefangen hatte, unter anderem Kabeljau, Seelachs und Seeteufel.
Zelten — die Kinder schliefen unter zehn Planen — hat immer auch mit Abenteuer zu tun. Da durfte die Nachtwanderung nicht fehlen. Laurenz Türk (15), der Sohn des Ortsgruppenleiters, gehörte zu den Betreuern, die die Rolle des Nachtgespenstes übernahmen.
Fast alle Kinder haben bei der DLRG Schwimmen gelernt. Kein Wunder, dass das Wasser wieder die größte Anziehungskraft ausübte: Nachts im Freibad, auch das ist etwas ganz Besonderes.