Ernte im Kreis Viersen hat begonnen Frühkartoffeln sind dieses Jahr spät dran

Kreis Viersen · Kartoffeln brauchen Wasser, um zu wachsen. Ohne Beregnung geht es auch im Kreis Viersen nicht.

Frühkartoffeln haben eine dünne Schale. Sie sind empfindlich und können nicht eingelagert werden. Oft kauft man sie direkt im Hofladen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

(biro) Die Ernte der Frühkartoffeln hat in diesem Jahr sehr spät begonnen. Das teilt die Landwirtschaftskammer NRW mit. Zwar habe es schon vor einigen Wochen kleine Mengen Frühkartoffeln in den Hofläden gegeben, doch den Großteil könnten die Landwirtinnen und Landwirte erst jetzt ernten. Grund: In vielen Regionen sorgte der Regen im Frühjahr dafür, dass die Kartoffeln erst zu Ostern oder sogar noch später gepflanzt wurden. Nur wenige Landwirtinnen und Landwirte hätten Glück gehabt und ihre Felder früher befahren können, hieß es von der Landwirtschaftskammer. Insbesondere im Kreis Viersen werden große Mengen Kartoffeln angebaut, auch für die Industrie, die die Knollen beispielsweise zu Pommes verarbeitet. Der Kreis Viersen sei die kartoffelstärkste Region im ganzen Rheinland, sagt Kreislandwirt Paul-Christian Küskens, und weithin als Frühkartoffelregion bekannt. Für die ersten Kartoffeln, die in diesem Jahr im Kreis Viersen gepflanzt wurden, könnte die Ernte jetzt aufwendiger werden, berichtet Küskens. Denn zunächst regnete es im Frühjahr stark, dann folgten Wochen der Trockenheit, „wir müssen sehen, ob wir die Frühkartoffeln überhaupt aus dem Boden bekommen, oder ob er hart ist wie Beton.“ Dann müsse man die Flächen zunächst beregnen, damit man am Folgetag mit dem Roder ernten könne.

Die Trockenheit nach der Pflanzung habe den Kartoffeln in den vergangenen Wochen zu schaffen gemacht, teilte die Landwirtschaftskammer mit: Je nach Standort fehle ihnen Wasser, um ausreichend zu wachsen Daher bleibe abzuwarten, wie die Ernte in diesem Jahr ausfalle. Auch im Kreis Viersen warten die Landwirte auf Regen. „Für Samstag waren erst zehn Millimeter angekündigt, dann nur noch drei“, sagt Küskens. Ohne Beregnung gehe es nicht. „Wer nicht die Absicherung der Beregnung hat, braucht gar keine Kartoffeln anzubauen“, so der Kreislandwirt. Das regelmäßige Wässern, das derzeit auf den Kartoffelfeldern zu beobachten ist, sei wichtig für das spätere Ergebnis: „Wenn beispielsweise die Pommeskartoffel einen gewissen Stärkegrad haben soll, dann muss da auch eine gewisse Menge Wasser dran.“

Bei Frühkartoffeln handelt es sich um frühe Sorten wie Berber, Christa, Gloria, Lady Christl oder Annabelle. Sie werden nur zum Frischverzehr angebaut, weil man sie nicht lagern kann. Deshalb werden sie auch meist direkt ab Hof verkauft. Ihre Schale ist dünn und empfindlich. Die Frühkartoffelsaison endet Ende August. Die Haupternte der Kartoffeln beginnt im September und dauert bis Mitte Oktober. Dann können die Verbraucherinnen und Verbraucher festschalige Kartoffelsorten kaufen, die sich einlagern lassen.

(biro)