Kempen Kreuzkapelle: Neue Straße teilweise wieder aufgerissen
Unitymedia verlegt offenbar Leitungen für „schnelleres Internet“. Eine Stellungnahme des Konzerns gibt es zu dem Thema nicht.
Kempen. Da staunten die Anwohner des Gebietes An der Kreuzkapelle nicht schlecht: Ende vergangener Woche rückten Bauarbeiter an, um an diversen Stellen die Straßen aufzureißen. Und um anschließend einige tiefe Löcher zu buddeln und offenbar an den Leitungen zu arbeiten. Dabei sind diese Straßen doch erst vor einem knappen Jahr fertig ausgebaut worden.
„Wir haben an dem Unternehmen Unitymedia eine Aufbruchgenehmigung erteilt“, sagt Christoph Dellmans, Sprecher der Stadt Kempen, auf Anfrage der WZ. Offenbar möchte das Unternehmen, das in diesem Baugebiet für die Verlegung von Internet-, Telefon- und Kabel-TV-Leitungen gesorgt hat, die Leistungen der Internetleitungen erhöhen. Unter dem Stichwort „schnelleres Internet“ habe Unitymedia bei der Stadt den Antrag zum Aufbruch gestellt.
Und warum waren die Arbeiten nicht schon vor einem Jahr möglich — kurz bevor die Straße mit dem Geld der Anlieger fertig ausgebaut wurde? Darauf kann die Stadt keine Antwort geben. Im Zuge von Planung und Realisierung des Wohngebietes habe die Kommune das Unternehmen mehrfach auf die Frage hingewiesen, welche Internetleitungen verlegt werden. Damals habe der Konzern angegeben, mit einer ausreichenden Leistungsstärke vertreten zu sein. Nun scheint es dabei einen Richtungswechsel gegeben zu haben. „Wir als Stadt haben aber jetzt nur die Genehmigung erteilt. Alles weitere zum Thema kann nur Unitymedia beantworten“, so Dellmans.
Gesagt, getan. Die WZ stellte gestern Mittag eine Anfrage bei der Pressestelle des Kölner Unternehmens: Um welche Art von Leitungen handelt es sich? Wie lange dauern die Arbeiten? Warum werden die Arbeiten jetzt im Nachhinein durchgeführt? So lauteten die Fragen der Redaktion, die telefonisch und per E-Mail durchgegeben wurden. Antworten gibt es bislang nicht. Bis gestern Abend gab es keine Rückmeldung von Unitymedia. tkl