Leuth: Ein ganzes Dorf als Museum

Leuth nimmt am Tag des offenen Denkmals teil. Im Mittelpunkt stehen die Sakralbauten.

Leuth. Die Leuther sind stolz auf ihr historisches Erbe. Und gehen selbstbewusst damit um: "Wir sind das Kronjuwel Nettetals", sagt Günter Nonninger, Vorsitzender des Vereins Sablonibus. Er und sein Mitstreiter Christian Litjens stellten gestern das Programm für den Tag des offenen Denkmals am 9. September vor. In diesem Jahr stehen historische Sakralbauten im Mittelpunkt der europaweit durchgeführten Veranstaltung.

Auch die Stadt Nettetal begleitet die Aktion, wie die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche ausführte: "Dies soll kein Tag für Fachleute werden. Es geht vor allem darum, dass den Bürgern die eigene Geschichte deutlich gemacht wird."

Diese ist in Leuth noch heute sichtbar. In der Kirche, erbaut von Vincenc Stats, der auch für den Bau der Marien-Basilika in Kevelaer verantwortlich zeichnete. In der "Insel" um die Kirche herum, mit der Kaplanei, die 26 Fenster hat, weil der Pfarrer Kerzen sparen wollte, und mit dem Neyenhof, einst Bauernhaus, heute Bücherei und Gemeinde-Zentrum. Und in vielen weiteren Gebäuden, manche groß, manche unscheinbar am Wegesrand, im 1800-Einwohner-Ort. Der Rundgang umfasst allein 16 Stationen.

"Was Leuth zu bieten hat, kann sich quantitativ wie qualitativ absolut sehen lassen", sagt Dr. Marco Kieser vom Rheinischen Amt für Denkmalspflege. "In dieser Fülle gibt es das im Rheinland nur sehr selten. Das ist schon erstaunlich."

Mehr als 3000 Orte beteiligen sich in diesem Jahr bundesweit am Tag des offenen Denkmals. Mit jeweils über vier Millionen Besuchern in den letzten Jahren gehört er zu den erfolgreichsten Kulturveranstaltungen in Deutschland.

Heimatforscher Günter Nonninger: "Wir wollen den Bewohnern Leuths, aber auch einem breiteren Publikum unseren Ort zeigen und zu Streifzügen in die Vergangenheit animieren." Und davon gibt es in Leuth wahrlich genug zu sehen.

10.15 Uhr Eröffnung mit Hochamt in der Lambertus-Kirche, Begleitung von Kinder- und Jugendchor sowie Pfarrorchester. Anschließend sprechen Landrat Peter Ottmann und Denkmalpfleger Dr. Marco Kieser.

11.30-18 Uhr Ausstellung in der Kirche mit sakralen Gegenständen und Gewändern sowie Münzen aus der Römer-Zeit. Im Haus Dorfstraße 84 werden Baumaterialien des römischen Urfundaments, auf denen die Kirche erbaut wurde, ausgestellt.

12.30-13.30 Uhr Orgelmusik zur Mittagszeit: In der Kirche spielt Tobias Schrörs.

13-17 Uhr Führungen in der Kirche nach Vereinbarung

14.30-15.30 Uhr Das Geigen-Duo Elisabeth und Max Zanders tritt in der Kirche auf.

16.30-18 uhr Dort spielt auch Sara Scherger auf der Orgel.

im Vorfeld Bereits in der Zeit vom 3. bis 7. September ist in der Volksbank-Geschäftsstelle in Leuth, Petershof 4-6, sowie im Rathaus der Stadt Nettetal, Doerkesplatz 11 in Lobberich, die Foto-Ausstellung "Leuth - das historische Dorf in Nettetal" zu sehen.