Grefrath Liebfrauenschule: Neuer Träger unterschreibt

Die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper hat ab 1.August das Sagen am Mülhausener Gymnasium.

Mülhausen. Am Donnerstag ist der Notarvertrag unterschrieben worden — damit ist es offiziell: Zum 1. August übernimmt die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper die Trägerschaft der Liebfrauenschule Mülhausen. Ein Tag, der Freude bereitet, aber auch mit Schmerz und Tränen verbunden sei, sagte Schwester Anneliese Stelzmann, Oberin der deutschen Provinz der Schwestern Unserer Lieben Frau, gestern in einem Pressegespräch zur Zukunft des Gymnasiums. „Wir sind froh, dass wir einen christlichen, einen katholischen Träger gefunden haben, der die Werte schätzt, die hier vermittelt werden und der dies weiterführt“, sagt Schwester Anneliese Stelzmann. Aber man müsse auch etwas Eigenes weggeben. Mit dem Notarvertrag sichere man die Zukunft der Schule für die nächsten Jahre, erklärte Alfons Donat, Geschäftsführer der Dernbacher Gruppe, der zusagte, dass man die Prägung der Schule fortführen wolle. Zur Dernbacher Gruppe gehört auch die ViaNobis, Trägerin der Jugendhilfe/Schloss Dilborn in Brüggen, die die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Antoniushaus auf dem Gelände der Liebfrauenschule betreut. So kam auch der Kontakt zustande. Nun ist es an der Dernbacher Gruppe, den Eigenanteil für die Schule in Höhe von sechs Prozent der jährlichen Gesamtkosten aufzubringen. Laut Haushaltsplan 2016 lag dieser bei 432 000 Euro. Wie bisher wird der freiwillige Elternanteil über den Verein Pro Schola dabei eine wichtige Rolle spielen, so Donat. 120 000 Euro seien dies im vergangenen Jahr gewesen. Gespräche würden auch mit dem Bistum Aachen geführt, das bisher einen Zuschuss von 126 000 Euro bezahlt hat. Aber das gemeinnützige Unternehmen arbeite nun auch daran, weitere Unterstützungsmöglichkeiten zu erschließen. Das sei nicht einfach, so Donat, der sich aber optimistisch zeigte, dass sich in diesem Bereich etwas tun werde. „Bildung ist ein wichtiges Thema“, sagt Donat, der darin auch die Vermittlung von Werten und die Förderung sozialer Kompetenzen miteinschließt. Ein möglicher Unterstützer könnte auch die Gemeinde Grefrath sein. In der jüngsten Sitzung hatte der Gemeinderat mehrheitlich entschieden, einen Betriebskostenzuschuss von 30 000 Euro für das vergangene Jahr freizugeben. Die Summe für dieses Jahr ist noch mit einem Sperrvermerk versehen. Erst wollen die Politiker Gespräche mit dem neuen Träger führen. An der Liebfrauenschule soll sich nach den Sommerferien für die rund 1100 Schüler und 112 Mitarbeiter, darunter 85 Lehrer, aber erst einmal nichts ändern. Die Dernbacher Gruppe übernimmt die Anteile der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau an der gemeinnützigen GmbH Liebfrauenschule Mülhausen. Die Geschäftsführung wird Martin Minten übernehmen. Der Nettetaler ist Geschäftsführung der Katharina Kasper ViaNobis GmbH mit Sitz in Gangelt (Kreis Heinsberg), die in der Region bereits einige Aufgaben übernommen hat — neben der Jugendhilfe in Brüggen unter anderem die Kindertagesstätte Kinderreich in Nettetal sowie Wohn- und Pflegeinrichtungen in Mönchengladbach. Die Gebäude der Liebfrauenschule wurden von der Katharina Kaspers Holding gekauft. Der Name soll erhalten bleiben. „Wir sind stolz in der Nachfolge der Schwestern zu stehen“, erklärt Donat. Daher wolle man den Namen erhalten. Die Schule sei gut aufgestellt, so Minten. Nun wolle man ohne Eile alles kennenlernen und schauen, welche Schwerpunkte künftig gesetzt werden. Auch das Konvent, in dem zurzeit 17 Schwestern leben, wird Mülhausen zunächst erhalten bleiben und die Schwestern somit auf dem Schulgelände sichtbar bleiben.Schulleiter Lothar Josten freute sich darüber, dass sich die Vertreter des neuen Trägers gestern bereits den Lehrern vorstellten und sich deren Fragen stellten.