Momente der Hoffnung
Der Arbeitskreis „Asyl und Menschenrechte“ und das multikulturelle Forum haben eine Ausstellung nach Kempen geholt. Sie ist noch bis zum 29. September zu sehen.
Kempen. Der grüne Pfeil auf dem Boden mit dem Wörtchen „Ausstellungsrichtung“ weist den Weg. Aber auch ohne ihn ist klar, wo der Startpunkt der aktuellen Ausstellung in der ersten Etage des Kulturforums Franziskanerkloster liegt. Die Aufnahme zeigt mit Rucksäcken bepackte Menschen, die Kinder auf dem Arm haben beziehungsweise an der Hand mit sich führen und die eine graue, und endlos wirkende Straße entlang gehen. Dazu kommt die Aussage „Asyl ist Menschenrecht — Informationen zum Thema Flucht und Asyl“.
Damit ist der Besucher auch schon mitten im Thema, der in dieser Woche eröffneten Ausstellung. Im Rahmen der interkulturellen Woche unter dem Titel „Vielfalt verbindet“, die bundesweit vom 7. September bis zum 15. Oktober geht, hat Kempen mit der Ausstellung den Teilnahme-Startschuss für die Thomasstadt gegeben. Die von der Organisation „Pro Asyl“ erstellte Arbeit ist durch den Arbeitskreis „Asyl und Menschrechte“ sowie dem multikulturellen Forum nach Kempen geholt worden. Bislang waren die insgesamt 37 Einzelplakate in DIN-A1- Größe bereits in Viersen und Grefrath zu sehen.
„Die Ausstellung beleuchtet das Thema Flucht von allen Seiten“, sagt Dr. Michael Stoffels vom Flüchtlingsrat NRW und dem Arbeitskreis. Die Plakate haben eindrucksvolle Fotografien von Menschen zum Inhalt, arbeiten mit Zahlen, stellen Länder vor und verfügen über erläuternde Texte.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit Ursachen, zeigt Fluchtrouten auf, beleuchtet das Thema rassistische Gewalt, informiert über Asylverfahren sowie Gesetze und stellt die deutsche Flüchtlingspolitik vor. Völkerrechtswidrige Operationen finden genauso ihren Platz wie die EU-Pläne der bereits in Afrika einsetzenden Flüchtlingsabwehr.
Bilder sprechen von Momenten der Hoffnung, verdeutlichen aber genauso den Ausverkauf der Menschenrechte. Es ist eine Ausstellung, die Gefühle hinterlässt und die Fragen aufwirft, wobei von der eigentlichen Flucht bis zum Leben in einem fremden Land alles zum Thema wird.
„Es ist eine mehr als nur eindrucksvolle Präsentation“, fasst Stoffels zusammen. Die Ausstellung steht noch bis zum 29. September, dem offiziellen Tag des Flüchtlings, allen Besuchern offen. Schulen haben zudem die Möglichkeit, Führungen durch die Ausstellung zu buchen. „Falls das Interesse der Schulen groß sein sollte, können wir die Ausstellung in den Oktober hinein verlängern“, informierte Michael Stoffels.
Er selber eröffnete die Ausstellung mit einer thematischen Einführung im Rokokosaal des Franziskanerklosters. Neben Musik von Achim und Janek Straeten las Autorin Biggi Mestmäcker im Rahmen des Eröffnungsprogrammes aus ihrem Buch „Umweg Jakarta“ vor, das sich mit dem Leben eines syrischen Flüchtlings in Schwalmtal befasst.