Netto-Bau in Tönisberg ist in der Spur

Die Probleme mit dem Boden des Geländes sind ausgestanden. Die Eröffnung ist im Frühjahr geplant.

Tönisberg. Ist das Gelände für den Netto-Markt in Tönisberg verseucht? Gibt es dort etwa Bergschäden? Das sind nicht die einzigen Gerüchte, die in den vergangenen Monaten durch das Bergdorf gegeistert sind, weil der Bau des Netto-Marktes an der Schaephuysener Straße nicht so anlief wie geplant. „Ich kann alle Tönisberger beruhigen. An diesen ganzen Gerüchten ist überhaupt nichts dran“, sagt Investor Reiner Rosendahl auf Anfrage der WZ. Er geht weiterhin davon aus, dass die Discounter-Kette im ersten Quartal 2014 ihre Tönisberger Filiale eröffnen kann.

Allerdings räumt Rosendahl ein, dass es zu Beginn des Baus im Sommer „große Schwierigkeiten“ gab. „Es ging um die Bodenbeschaffenheit. Der Boden war wenig tragfähig“, sagt der Tönisberger, der in Krefeld ein Unternehmen für Energietechnik betreibt. Deshalb habe man für die Fundamente verschiedene Materialien ausprobieren müssen. Das geeignete Material sei nun aber gefunden worden, und „der Bau schreitet voran“.

Der Grund für die schlechte Bodenbeschaffenheit sei vor allem darin zu suchen, dass das Gelände früher als eine Art Müllplatz verwendet worden ist. „Vor und nach dem Krieg war es halt so, dass dort Müll von örtlichen Unternehmen entsorgt wurde“, berichtet der Tönisberger. Im Volksmund sei das Gelände auch als „Kull“ bekannt gewesen. Bei dem Unrat von damals handele es sich aber keineswegs um „irgendwelche Schadstoffe“.

Die Verzögerung wegen der anfänglichen Probleme hofft Rosendahl aber wieder aufholen zu können: „Der Hochbau hat begonnen. Ich hoffe, dass wir das Gebäude vor Weihnachten dicht haben.“ Dies sei aber auch von der Witterung der nächsten Wochen abhängig. Parallel zum Gebäude wird auch schon am Parkplatz für den Supermarkt gearbeitet. „Für den Unterbau muss ein Natursteinschotter verwendet werden“, erklärt der Bauherr. Der werde derzeit aufgebracht, danach werde gepflastert.

Der „teure“ Natursteinschotter muss aus Gründen des Grundwasserschutzes verbaut werden. „Dieses Material wurde uns vorgeschrieben, weil in dieser Region Wasser abgepumpt wird“, so Rosendahl. Ansonsten würde die Überschwemmung einiger Keller in Tönisberg drohen.

Die Suche nach den geeigneten Materialien habe auch zu einem Anstieg der Kosten geführt. Rosendahl spricht von „etwa zehn Prozent“ der kalkulierten 1,5 Millionen Euro für das Projekt. „Das bringt uns jetzt aber nicht vom Weg ab. Die Tönisberger können bald wieder in ihrem Ort einkaufen“, sagt der Unternehmer.

Netto plant eine Filiale, in der zwölf Angestellte arbeiten sollen. Zudem wird das örtliche Bäckereiunternehmen Hoenen eine Filiale mit Café eröffnen. Für die Autos der Kunden wird ein Parkplatz mit 65 Stellflächen gebaut.