Neue Pausenzeiten auf Probe

Gymnasien: Bislang gab es nach der zweiten und vierten Stunde eine große Pause – jetzt wurden diese eine Stunde nach hinten verschoben.

Kempen. Das neue Schuljahr bringt auch ein verändertes Stundenraster an den beiden Kempener Gymnasien, Thomaeum und Luise-von-Duesberg, mit sich. Bislang gab es zwischen den einzelnen Schulstunden eine Fünf-Minuten-Pause, nach der zweiten und vierten jeweils ein 20- beziehungsweise 15-minütige "große Pause".

Das ist jetzt anders: Es gibt nur noch nach der ersten Stunde eine fünfminütige Unterbrechung. Dann wird eine Doppelstunde vor der großen Pause gegeben. Anschließend wird wieder in zwei Einzelstunden unterrichtet, mit der kleinen Verschnaufpause dazwischen, bevor es in die zweite große Pause geht.

"Wir haben diese Umstellung in Hinblick auf das Abi nach zwölf Jahren vorgenommen", so Edmund Kaum, der Leiter des Thomaeum. Eine siebte Stunde ist somit schon in den fünften Klassen unumgänglich.

Weil die letzten drei Stunden aber ohne Pause für die Kinder zu lang wären, haben beide Schulen jeweils ein Modell für eine Veränderung entworfen. Die Idee des Thomaeums war es, noch eine zusätzliche dritte Pause nach der sechsten Stunde einzurichten. Der Nachteil wäre jedoch gewesen, dass sich der Unterricht noch weiter in den Nachmittag verlängert und die siebte Stunde eine Art Anhängsel gewesen wäre.

Die Schulkonferenzen - ein Gremium aus Eltern, Schüler und Lehrern - beider Gymnasien hat das Argument überzeugt, dass eine "Konzentrations-Auffrischung" durch eine Pause nach der dritten Stunde notwendiger sei als nach der zweiten. Diese Ansicht teilt auch die Thomaeerin Johanna Frickel (16). Sie sah die Fünf-Minuten-Pause als eine Art Unterbrechung an und ist froh über die Neuerung.

"Die Pausen in den Doppelstunden haben mich früher genervt, weil ich immer aus meiner Konzentration gerissen wurde und die Klassen dadurch oft sehr unruhig wurden. Man muss sich eben etwas umgewöhnen, aber im Grunde ist es in Ordnung. Außerdem ist die Schule jetzt fünf Minuten früher aus."

Anderer Meinung hingegen ist Thomaeerin Monika Hesse: "90 Minuten durchgängige Konzentration ist einfach zu viel", so die Zwölftklässlerin. "Eine wirklich verbesserte Leistung kann ich bei mir nicht feststellen", meint auch Jonas Heller, der am LvD die 13.Jahrgangsstufe besucht.

Schmunzelnd fügt er hinzu: "Meistens habe ich schon nach der zweiten Stunde Hunger und muss noch eine ganze Weile warten, bis ich was essen kann." Seiner Meinung nach bringt die Änderung nicht so viel.

Ob sich die ganze Umstellung aber auch wirklich bewährt, wird sich erst mit der Zeit zeigen. "Es ist zuerst einmal als eine Probe anzusehen", so Schulleiter Kaum.