Unterweiden: Schützenumzug - 500 Schützen marschieren mit
Die St.Josefs-Bruderschaft um König Julius von Heimendahl feiert nur alle vier Jahre. Aber dann immer mit vielen Gästen.
Unterweiden. Alle vier Jahre gibt es Olympische Spiele - und das Schützenfest der St.Josefs-Bruderschaft 1612 Unterweiden. In den Disziplinen "Gute Laune" und "Feststimmung" zeigen sich die Unterweidener bis jetzt durchaus medaillenverdächtig. Und König Julius von Heimendahl hat es bislang nicht bereut, vor zwei Jahren den Vogel abgeschossen zu haben: "Ich fühle mich sauwohl", gab er am Sonntag gegenüber der WZ zu verstehen.
Ein Festzelt, eine Imbissbude und ein Bierpavillon - mehr brauchen die Unterweidener Schützen nicht, um ausgelassen zu feiern. Los ging’s am Freitag mit dem Oldieabend. Es spielte die Coverband Idea im gut besuchten Festzelt. König Julius von Heimendahl ließ sich nur kurz blicken: "Ich muss mir meine Kräfte einteilen", so die Taktik des 74-Jährigen.
Das traditionelle Maiensetzen mit knapp 40 Kaltblütern aus der näheren und weiteren Umgebung am Samstag war ein weiterer Höhepunkt.
Gestern Vormittag wurde das Festzelt zur Kirche: Die Messe hielt Pfarrer Hermann Lunkebein und es spielte der St. Huberter Musikverein, der von Laszlo Dömötör dirigiert wurde. "Gehet hin in Frieden" - das dieser Satz nicht passte, war Pfarrer Lunkebein klar, schließlich stand im Anschluss an die Messe der Frühschoppen mit Jubilarehrung auf dem Programm. Also beendete er den Gottesdienst mit einem "Bleibet zusammen in Frieden".
Erstaunlich, wie groß ein Schützenzug bei einer Bruderschaft werden kann, die nur über 30 Offiziere verfügt- hinzu kommen die 25-köpfige Zylindergruppe und 15Jungschützen. Mit Gästen und vier Musikzügen dürften um die 500Marschierer unterwegs gewesen sein. Mit am glanzvollen Bild beteiligt waren die beiden Berittenen, die drei Kutschen und der Planwagen. Ein Anhänger war zur Tribüne umfunktioniert worden.
Während die nächste Olympiade in London stattfinden wird, hatten die Unterweidener einen Gast aus der britischen Metropole: Sir Michael Savory ist ein Cousin des Königs - er war "very amused".
Während heute und morgen die Offiziersrundgänge auf dem Programm stehen, ist am Mittwoch noch einmal im Zelt schwer was los, wenn die Schützen zum Dorfabend einladen. Brudermeister Herbert Nopper hat keine Bedenken, dass die kleine Bruderschaft auch für 2012 einen König finden wird: "Dann feiern wir unser 400-jähriges Jubiläum."