Neues Gutachten: Galgenfrist für eine Esskastanie
Der Baum am Bruckhauser Weg sollte gefällt werden. Ein neues Gutachten soll jetzt Klarheit bringen.
Grefrath. Die Esskastanie an der Bruckhauser Straße hat eine Galgenfrist bekommen. Eigentlich sollte sie gestern gefällt werden. Aber, so teilte die Gemeindeverwaltung gestern auf WZ-Anfrage mit: „Da die Gemeinde sehr daran interessiert ist, Bäume besser zu erhalten als zu fällen, wurde die Baumfällaktion heute nicht durchgeführt und der zuständige Förster wurde beauftragt, ein schriftliches Gutachten zum Zustand der Esskastanie zu erstellen.“
Anwohner hatten auf die Fäll-Aktion hingewiesen und den Wunsch der Kinder — dort ist auch der Awo-Kindergarten — dass dort wieder eine Esskastanie gepflanzt werden soll und kein langweiliger anderer Baum weitergeleitet.
Hans-Jürgen Peret, stellvertretender Hauptamtsleiter in Grefrath, teilte mit, das der Baum seit Jahren eine „abnehmende Vitalität“ aufweise. Deshalb werde er zwei Mal jährlich kontrolliert.
Perret: „Im Mai des vergangenen Jahres wurde das Totholz herausgeschnitten, um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen. Im Juli wurde der Baum wieder kontrolliert. Die gesamte Krone war nur spärlich belaubt und die Zweige wiesen auch keinen nennenswerten Neutrieb mehr auf. Am Stammfuß hat der Baum eine Faulstelle und der Stamm klingt hohl.“
Warum der Baum sich krankhaft entwickelte, ist nicht ganz klar. Ursache könnte ein Schaden im nicht sichtbaren Wurzelbereich sein, „hervorgerufen durch eine Beschädigung bei den seinerzeit durchgeführten Bauarbeiten zur Erstellung des Parkplatzes“, so Perret.
Da sich die Esskastanie an einer belebten Stelle — Parkplatz, in der Nähe des Schulzentrums und des Kindergartens — sollte er aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Jetzt hat die Esskastanie aber noch einmal eine kleine Chance bekommen. Lee