Prinzenpaar: „Die Session ist ein Familienfest“
Kurz vor der heißen Phase der Narrenzeit stellte sich das Prinzenpaar den Fragen der WZ.
Kempen. Nächste Woche geht’s rund: Dann steckt das Prinzenpaar Heinz und Hildburg Kox mit dem Motto „In Kempen dreht sich der Karneval“ in der Hochphase der jecken Zeit. Kurz bevor es so richtig heiß wird, trafen sie sich mit der WZ zum Interview.
Ihre erste Session ist in vollem Gange. Wie waren die ersten Auftritte in den Sälen?
Prinz Heinz II.: Einfach nur toll. Sehr emotional war die Proklamation. Das war für uns als Familie sehr schön. Die Kolpingsitzung war absolut spitze. Und für mich als Hüppersche Jong ist die Sitzung in St. Hubert etwas Besonderes. Da bin ich zu Hause.
Kann man bei etwa 80 Terminen alles genießen? Oder wird es manchmal stressig?
Prinzessin Hildburg I.: Klar, der Stress bleibt nicht aus. Allerdings überwiegt auf jeden Fall die Freude. Wir versuchen, alles zu genießen. Prinz Heinz II.: Ich würde da von positivem Stress sprechen. Das ist anders als der Stress im Beruf. Wenn ich in einen Saal einziehe, habe ich alle Sorgen vergessen. Dann gilt nur der Karneval. So habe ich das auch schon gehandhabt, als ich kein Prinz war. Karneval ist ein Hobby, bei dem ich den beruflichen Stress vergessen kann.
Sie treten in der Session als Prinzenfamilie mit Ihren Töchtern Richarda, Alexandra und Cathérine auf. Herr Kox, jetzt mal ehrlich, wie läuft denn die Vorbereitung auf eine Sitzung mit vier Damen im Haus ab?
Prinz Heinz II.: Tja, das kann natürlich schon ’mal hektisch werden, wenn die Damen hier herumwirbeln. Das nehmen wir aber alle Fünf mit viel Humor. Für uns ist die Session ein langes Familienfest.
Frau Kox, wie lange müssen Sie sich vor einem Auftritt schick machen?
Prinzessin Hildburg I.: Knapp zwei Stunden vor dem Termin geht es für mich los. Als Friseurmeisterin kenne ich mich ja ganz gut aus. Auch was das Schminken angeht. Bei der Frisur lasse ich mir aber von Hartmut Höninger — ein Schulfreund meines Mannes — helfen.
Und wie sieht es mit dem berühmten Zwirbel-Bärtchen des Prinzen aus? Wie lange braucht der Bart?
Prinz Heinz II.: Das geht flott. Ein bisschen Festiger und ein Fön. Da bin ich in fünf bis zehn Minuten fertig.
In früheren Jahren waren Sie häufig als Prinz im Gespräch, haben es aber nie gemacht. Jetzt war Ihr Name für viele eine Überraschung. Warum haben Sie so lange gewartet, Ihren Traum zu erfüllen?
Prinz Heinz II.: In früheren Jahren hat es zeitlich nie gepasst. Die Kinder waren noch kleiner und meine Firma war stetig im Wachstum. Jetzt sind die Kinder erwachsen. Und da haben wir gesagt: jetzt oder nie! Ich glaube, dass wir das ganze Spektakel mit unseren Töchtern gemeinsam jetzt noch viel besser genießen können.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist der Rosenmontagszug nun doch mit 99 Gruppen ausgestattet. Freut Sie das?
Prinz Heinz II.: Natürlich. Es ist toll, dass es noch so viele geworden sind. Wir bekommen auch bei unseren Wagenbau-Besuchen mit, dass sich die Leute wahnsinnig auf den Zug freuen. Schließlich gibt es den nur alle drei Jahre. Darin liegt der Reiz. Ich freue mich auf Rosenmontag. Das wird mit Sicherheit der absolute Höhepunkt. Prinzessin Hildburg I.: Das sehe ich genauso. Ich bin ja an der Ellenstraße aufgewachsen. Deshalb ist es etwas besonderes, als Prinzessin durch die Altstadt zu ziehen.
Um den Prinzenwagen wird ja traditionell ein Geheimnis gemacht. Ist das Gefährt denn schon fertig?
Prinz Heinz II.: Jein. Hier und da müssen wir noch ’was machen. Den Aufbau mache ich in der Werkstatt meiner Firma. Um die künstlerische Gestaltung kümmert sich Markus Berg mit seinem Team. Ich hoffe, dass der Wagen überall durchpasst.
Jetzt machen Sie den Leser neugierig. Wird es ein Riesen-Wagen?
Prinz Heinz II.: Ich möchte nicht zu viel verraten. Nur, dass er nicht von einem Trecker gezogen wird. Am Montag geht es mit einem ähnlich großen Gefährt durch die Altstadt. Die Probe wird dann zeigen, ob alles passt.
Fehlt noch das Wetter. Wie wird es am Rosenmontag sein?
Prinz Heinz II.: Es sollte auf jeden Fall trocken sein. Das wäre schön. Ich habe aber schon alle Hebel in Bewegung gesetzt: Ich stehe in ständigem Kontakt mit Propst Eicker und Petrus. Das wird hoffentlich ausreichen.