Ritterliches Helau in Vinkrath
Kinderprinzenpaar Niklas II. und Emily I. zogen in das gut besuchte Narrenzelt ein. Vor allem Tänzer überzeugten dort.
Vinkrath. Vinkrath ist ein närrisches 2000-Seelen-Dorf, das Brauchtum und Kultur pflegt und seit nunmehr 56 Jahren dem Kinderkarneval in der Niersgemeinde seinen Stempel aufdrückt. Es ist nicht nur der Kinderkarnevalsverein, der das leistet. Es sind Vereine und Nachbarschaften, die den KVV bestens unterstützen.
Das, was den Kinderkarneval seit Jahrzehnten auszeichnet, ist der Rosenmontagszug mit Wagen und Gruppen. Davor finden Sitzungen für Kinder und Erwachsenen oder der große Kostümball statt.
Das Interesse ist da. Ein Großteil der Akteure kommt aus dem Verein, aus Vinkrath. Der Startschuss zur kurzen Session 2015/16 fiel am Samstagabend im Narrenzelt auf dem Gelände der früheren Schleuderschule im Rütersend — mit einer gelungenen Sitzung mit zahlreichen eigenen Kräften.
Das Regenwetter hatte vor dem Zelt seine Spuren hinterlassen: Matsch. Etwas „springen“ musste man, um trockenen Fußes ins Zelt zu gelangen. Im Zelt, das gut besetzt, war die Stimmung bestens. Die Besucher trugen schöne Kostüme. Sie kamen als römische Krieger, Wunschkäfer, Rotkäppchen (ohne Wolf) oder Indianer und Piraten. Selbst die Flower-Power-Zeit erlebte eine Renaissance.
Das Motto war Programm: Es lautet: „Die Bööscher außer Rand und Band, die Kenger haben die Oberhand.“ Das wurde rasch klar, als das Bööscher Kinderprinzenpaar Niklas II. (Theis) und Emily I. (Optendrenk) in Blau und Weiß unter ganz viel Beifall und lauten Helau-Rufen ins Narrenzelt einzog. Viele kleine und große Ritter folgten dem jungen Prinzenpaar.
Ein Knaller waren die jungen KFD-Frauen in Tracht aus dem Bayernland. Sie hatten sich rasch in die Herzen der Besucher getanzt, mit fetziger und feuriger Choreographie. Ohne Zugabe durften sie die Bühne nicht verlassen. Sportlich und tänzerisch ebenso überzeugend waren „Die swingenden Landeier“. Schon früh sang man im Zelt: „Denn, wenn et Trömmelche jeht.“
„Carmen von der Kö“ stieg in die Bütt und bezeichnete sich als „schönste Frau im Saal“. Vielleicht war sie das. Sicher war, dass sie das ausgeprägteste Hinterteil des Abends hatte. Es erlebte nach ihrem Auftritt eine „wundersame Verschlankung“.
Chantal und Jaqueline plauderten, was die Stimmbänder hergaben. Sie hatten es nicht einfach, denn mit zunehmender Dauer der Sitzung wurden die Gespräche im Zelt lauter.
Viel zu erzählen hatten die Tratschtanten. Die WCC-Dancegirls gewannen das Publikum rasch für sich. Die Tanzmariechen der Feuerwehr kamen zu vorgerückter Stunde noch an.