Kempen Schneller durch das Internet
Die Telekom hat die ersten Anschlüsse im neuen Glasfasernetz freigeschaltet. Die Download-Geschwindigkeit soll sich verdoppeln.
Kempen. Es hat ein bisschen länger gedauert als geplant, aber jetzt ist es soweit: Rund 6000 Haushalte in Kempen, St. Hubert, Königshütte, Voesch und Ziegelheide können ab sofort „schnelles Internet“ über das neue Glasfasernetz bekommen. Das bedeutet, dass sich die Geschwindigkeit beim Herunterladen (Download) von derzeit zirka 50 auf dann 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) verdoppelt.
Ursprünglich sollten die ersten Freischaltungen schon Ende des vergangenen Jahres erfolgen. Bis Ende Februar sollen weitere 6800 Haushalte an das schnelle Netz angeschlossen werden, verspricht die Telekom. Damit wären dann rund 90 Prozent der Haushalte in Kempen und St. Hubert versorgt. Damit das funktioniert, darf es aber nicht zu kalt werden. Spätestens bei Temperaturen unter null Grad Celsius können keine Glasfaserkabel mehr verlegt werden.
Interessenten in Escheln und Bendheide müssen sich ohnehin weiter gedulden — genauso wie die Bürger in Klixdorf. Weil das Interesse immer noch nicht groß genug ist, übernimmt die Telekom dort nicht die Kosten für den Ausbau. „Wir werden aber auch die restlichen Gebiete zusammen mit dem Breitband-Koordinator des Kreises Viersen analysieren“, versprach Bürgermeister Volker Rübo am Montag bei einem Ortstermin an der St. Huberter Straße, wo die ersten Glasfaseranschlüsse freigeschaltet wurden.
Daniel Breuer, Regionalmanager der Deutschen Telekom
„Wir freuen uns, dass es nun soweit ist. Unsere Stadt wird damit als Wohn- und Arbeitsort noch attraktiver“, so Rübo weiter. Automatisch bekommt aber niemand die schnelle Datenverbindung. „Ab sofort können die ersten Kunden die schnellen Internetanschlüsse online, telefonisch oder im Fachhandel buchen“, sagt Daniel Breuer, Regionalmanager der Deutschen Telekom. Interessenten können sich in Kempen persönlich im Telekom Shop an der Engerstraße 51 oder bei KTS Haeßl an der Judenstraße 18 informieren. Wo das „schnelle Internet“ verfügbar ist, kann auch unter www.telekom.de/schneller herausgefunden werden. Die höhere Internetgeschwindigkeit können auch Telekom-Kunden nutzen, die bereits einen DSL-Anschluss haben. Informationen dazu gibt es unter der kostenfreien Hotline 0800/3301000.
Bevor die Technik für das Glasfasernetz einsatzbereit war, musste in der ganzen Stadt auf einer Länge von rund drei Kilometern Kabel verlegt und darin zirka 27 Kilometer Glasfaser eingezogen werden. Im Stadtgebiet gibt es 51 sogenannte Multifunktionsgehäuse (MFG), in denen sich die Technik befindet. Im Durchschnitt ist kein Haushalt mehr als 500 Meter von einer solchen „Schaltstation“ entfernt. Um das zu ermöglichen, wurde ein Großteil der bereits bestehende Gehäuse vergrößert. „Von jedem dieser Gehäuse aus können jeweils mehr als 300 Kunden mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden. Für jeden von ihnen gibt es einen eigenen Anschlusspunkt“, sagt Telekom-Techniker Sebastian Schuchall. Die gesamte Glasfaser-Technik ist übrigens so ausgelegt, dass der jetzt begonnene Ausbau noch erweitert werden kann. Bis zum nächsten Jahr plant die Telekom ein sogenanntes Super-Vectoring, das in der ersten Ausbaustufe eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 250 MBit/s ermöglichen soll.