Sonnenblumen trotzen dem Regen

Blühende Sonnen und neues Logo als Hingucker. Außerdem geht es um einen frühen Naturschützer und verdiente Frauen.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Noch ein Jahr wird es etwa dauern bis die Sparkasse in Oedt ihr neues Geschäfts- und Wohnhaus Am Niedertor eröffnet kann. „Die Bauarbeiten sind im Zeitplan“, sagte Pressesprecher Peter Bauland, als der Flüsterer sich über den Fortschritt beim Häuslebau erkundigt hat. Nach dem Abriss im März hätte zwar der höher als gedachte Grundwasserpegel kurzfristig für Stirnrunzeln gesorgt, aber die Arbeiten nicht weiter behindert. Das dreigeschossige Gebäude wird neben den Geschäftsräumen des Geldinstituts noch neun barrierefreie Wohnungen bieten, fünf davon öffentlich gefördert, wie Bauland betont. Zudem wird nach der Fertigstellung auch wieder die Skulptur Bauer und Weber, die zurzeit sicher „eingemottet“ ist, aufgestellt. Sie erinnert an zwei wichtige Berufe. Beide haben typische Produkte in ihren Händen: einen Korb mit landwirtschaftlichen Produkten, eine Ziege und ein gewebtes Tuch. Der Oedter Heimatverein hatte sie vor 20 Jahren mit finanzkräftiger Unterstützung der Sparkassenstiftung „Natur und Kultur“ dem Ortsteil geschenkt.

Während der Sparkassenbau in Oedt hochgezogen wird, arbeiten die Mitarbeiter im Container. Dieser Zustand würde von Kunden und Mitarbeitern akzeptiert, sagt Pressesprecher Peter Bauland: „Weil es eben nur ein Provisorium und eine Verbesserung in Aussicht ist.“ Allein an heißen Tagen wäre es vor allem den Mitarbeitern manchmal ganz schön heiß in ihrem Container. Aber so wirklich beklagt hätte sich noch keiner.

Foto: rei

Der Grefrather Schwingbodenpark ist immer wieder einen Spaziergang wert. Besonders Hundebesitzer und Familien zieht es an sonnigen Tagen dorthin. Zurück bleibt oft auch Müll in Form von leeren Keksverpackungen, Trinkpäckchen oder den Hinterlassenschaften der Vierbeiner. Dieser Müll gehört natürlich in die Tonne. Doch genau davon fehlen derzeit einige im Schwingbodenpark. „Einige Mülltonnen sind abgebaut worden, im Park standen einfach zu viele“, flüstert Bauhof-Leiter Guido Vincentz. „Wir haben eine Zeit lang geprüft, wie stark die Mülleimer gefüllt waren. Dabei ist aufgefallen, dass wir durch den Einsatz von Müllsäcken in den vielen Tonnen letztlich selbst mehr Abfall produziert haben, als von den Spaziergängern weggeworfen wurde.“ Laut Bauhof hätten an einer Stelle im Park auf 15 Metern Gehweg drei Mülleimer gestanden. „Das war einfach zu viel. Bei so geringen Mengen muss man auch an die Umwelt und das Geld denken“, so Vincentz. „Deswegen haben wir sieben oder acht Mülleimer entfernt.“ Es bleibt zu hoffen, dass der Abfall auch in Zukunft noch da landet, wo er hingehört.

Das Niederrheinische Freilichtmuseum sucht Exponate für die kommende Sonderausstellung über die Niers. Persönliche Erinnerungen, alte Fotos, Gemälde, Postkarten oder andere Gegenstände mit Bezug zur Niers wie z.B. ein alter Lastkahn sind als Leihgabe willkommen, genauso wie Exponate zum Arbeitsleben der Niersregion. Da die Ausstellung den gesamten Niersverlauf betrachtet, ist neben dem Kreis Viersen auch der Kreis Kleve und die Stadt Mönchengladbach angesprochen. Wer seine „Niers-Souvenirs“ als Leihgabe anbieten möchte, erreicht die Kuratorin Barbara Grodde unter 02158/917323 oder per E-Mail:

Foto: KfD

Barbara.Grodde@kreis-viersen.de

Foto: Kurt Lübke

Fußballerisch gab es bekanntlich vor einigen Monaten eine Revolution in der Niersgemeinde. Den SV Grefrath gibt es nicht mehr — und die Tage von SuS Vinkrath sind ebenfalls gezählt. Es ist jedoch keinesfalls so, dass das Fußballspielen in den beiden Ortsteilen eingestellt worden ist. Im Gegenteil: Nach der Fusion will der neue SSV Grefrath voll durchstarten. Die Seniorenteams befinden sich bereits in der Vorbereitung. Besonders gespannt sind die Beobachter auf die Erste Mannschaft in der Bezirksliga. Unter der Regie des neuen Trainers Heinz Vossen will der SSV Grefrath an die Erfolge des SV Grefrath im Vorjahr unter Coach Peter Jacobs anknüpfen. Ans neue Logo des Vereins (Foto: Lübke) können sich die Beteiligten bereits seit kurzem gewöhnen. Das blau-weiße „SSVG“ hängt am Clubheim auf der Sportanlage „Auf dem Heidefeld“. Und auch im Internet ist die Fusion nun vollends vollzogen. Alle Infos auf der Vereins-Homepage:

Foto: Heimatverein Oedt

www.ssvgrefrath.de

Mittlerweile hat wohl jeder Grefrather dem neuen Rewe-Markt schon einmal einen Besuch abgestattet. Dabei dürfte einigen aufgefallen sein, dass an einigen Stellen besondere Bilder mit Heimatbezug zu sehen sind. „Bei der Vorbereitung der Renovierung des Marktes kam der Inhaberfamilie Kroppender Gedanke, den Markt mit historischen Bildern der Grevelour auszustatten“, schreibt Volker Delschen vom Grefrather Heimatverein. Hintergrund der Idee sei, dass der Markt sich an dem Standort befindet, an dem früher auch Firmengebäude der Grevelour untergebracht waren. Auf der Suche nach geeigneten Bildern habe sich Frank Kroppen an den Heimatverein gewandt. Das Ergebnis präsentierte Patrick Kroppen dem Vorstand des Heimatvereins persönlich. Mehrere Aufnahmen der früheren Grevelour sind jetzt an diversen Zugangstüren im Inneren des Marktes zu sehen.

Der rheinische Natur- und Heimatforscher, Botaniker und Lehrer Joseph Nießen (1864 bis 1942) ist heute kaum bekannt, obwohl er am linken Niederrhein zu Lebzeiten intensive heimatkundliche Forschung betrieben hat. Deshalb hat sich der Oedter Heimatverein schlau gemacht. Im Jahre 1912 war er der Einzige, der an der Motte „Horbes Bergske“ in der Mülhausener Grasheide archäologische Grabungen durchführen konnte. Schon 1909 beschrieb er die Reste der im Kreis Kempen liegenden Landwehren — auch die in der Grasheide. Das erste Verzeichnis der Natur- und Bodendenkmäler am linken Niederrhein stellte er 1913 zusammen. Nießen stammte aus Straeten bei Heinsberg. Als Volksschullehrer unterrichtete er an einigen Schulen des Niederrheins, darunter auch in Hüls. Zu seinen Fächern zählten Heimatkunde und Biologie mit dem Schwerpunkt Botanik. 1901 wurde er zur Ausbildung der Volksschullehrer an das Königliche Seminar in Kempen und ab 1913 nach Brühl berufen.

Bevor Joseph Nießen 1929 in den Ruhestand überging, wirkte er ab 1926 an der neu gegründeten Bonner Pädagogischen Akademie als Professor für Biologie. Seine Frau, mit der er acht Kinder hatte, stammte vom Krusenhof in St. Hubert. Zwischen 1888 und 1942 schrieb er Bücher und wissenschaftliche Berichte, meist aus den Bereichen Pädagogik, Heimat- und Naturgeschichte sowie Botanik. Er widmete sich jedoch auch den Sagen und Legenden des Niederrheins. Bekannt sind rund 100 seiner Veröffentlichungen. Sein Hauptwerk ist das 1936/37 erschienene Werk der Rheinischen Volksbotanik „Die Pflanzen in Sprache, Glaube und Brauch des rheinischen Volkes“ in zwei Bänden. Aus heutiger Sicht war Joseph Nießen einer der ersten Naturschützer, der schon vor mehr als 100 Jahren das Verdrängen und Sterben von einheimischen Pflanzen und Tieren beklagte und dies durch vielfältige Aktivitäten zu verhindern suchte. Wer mehr über diesen „Ersten Grünen“ aus der Heimat erfahren möchte, findet im Heimatbuch des Kreises Viersen von 2014 auf Seite 13 bis 30 weitere Informationen.

Nach gemütlichem Beisammensein mit Kaffee und Kuchen haben die Katholischen Frauen Deutschlands (KfD) in Grefrath wurde nach fünf Jahren einen neuen Vorstand gewählt. Die Vorsitzende Christine Roelvink und die Kassiererin Christel Prüne schieden nach langjähriger Mitarbeit aus. Marianne Schürmann übernimmt den Posten der Vorsitzenden und Monika Maiwald den der Stellvertreterin, Ingrid Heitzer ist nun Kassiererin und Helga Holzschuh Schriftführerin. Für langjährige Mitgliedschaft wurden beim Beisammensein folgende Frauen geehrt: Roswitha Ackermann, Mathilde Beurskens, Gertrud Boeckenfoerde, Gertrud Heinen, Alwine Sengerling, Gerda Wolters (alle 60 Jahre); Magdalena Fausten, Renate Kleintitschen, Hildegard Schiffer (alle 50 Jahre) : Mechtild Dohmes, Gertrud Heinen und Sibilla Optendrenk (40 Jahre).

Nach 50 Jahren bei den Gemeindewerken geht Irmgard Purrmann jetzt in den Ruhestand. Im Alter von 14 Jahren begann sie am 1. August 1967 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau bei den Gemeindewerken. Damals waren diese noch ein kleiner Betrieb mit elf Mitarbeitern. Dies war nicht nur der Startschuss für ihr Berufsleben. Irmgard Purrmann war vor allem im Bereich des Forderungsmanagements tätig. Zudem war sie Mitglied im Betriebsrat und im Vergnügungsausschuss, der Ausflüge organisiert hat.