Kempen/Kreis Viersen Starker Nachwuchs für die Börse

Zum 34. Mal gab es bei der Sparkasse das Planspiel. Nun wurden die Sieger im Kempener Kino geehrt.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Es gab Gutscheine für einen Kübel Popcorn und für ein Freigetränk. Denn in den Kempener Lichtspielen wurde die Komödie „Plötzlich Papa“ gezeigt. In den Stuhlreihen saßen junge Aktionäre, die erst einmal kleine Präsente oder einige Euro in Empfang nahmen. Die Sparkasse Krefeld zeichnete im Rahmen des Kinobesuchs die besten Teilnehmer am Planspiel Börse aus.

Friedhelm Friedrichs, der bei der Sparkasse Krefeld für das Marketing zuständig ist, sprach anfangs von einer „starken Beteiligung“ und von „grandiosen Ergebnissen“. Die deutschen Sparkassen hatten dieses Planspiel im vergangenen Jahr zum 34. Mal durchgeführt. Insgesamt nahmen 347 Teams teil, darunter Schüler, Lehrer, Studenten, Auszubildende und Mitarbeiter der Sparkasse Krefeld. Jedes Team bekam ein virtuelles Startkapital von 50 000 Euro, bei den Studenten und Sparkassen-Mitarbeitern waren es sogar 100 000 Euro. Das Kapital sollte in der zehnwöchigen Spielphase möglichst vergrößert werden.

„Wir waren im November sogar auf unter 49 000 Euro abgestürzt, haben dann viel Glück gehabt und viel auf deutsche Aktien gesetzt“, sagten übereinstimmend Max Müskes, Sascha Hühnlein und Jan-Luca Kempkens, vom 11. Jahrgang des Technik-Gymnasiums am Berufskolleg des Kreises Kleve. Sie waren das Team „Die drei Panzerknacker“, schafften noch einen Depot-Wert von exakt 54 750,59 Euro, holten sich damit 500 Euro und den Sieg beim Schülerwettbewerb. Für die Zweit- und Drittplatzierten gab es 300 beziehungsweise 200 Euro.

175 Wertpapiere und Zertifikate standen zur Auswahl. Teamleiter Martin Peters und Spielbetreuerin Tanja Oymanns holten die Preisträger auf die Kinobühne. Für einen Platz ganz oben reichte es für die 17-jährigen Lena Greverath, Marie Kalle und Christine Kohnen vom Tönisvorster Michael-Ende-Gymnasium (MEG) noch nicht. „The Winner takes it all“ war ihr Teamname; sie machten einen Gewinn von etwa 3000 Euro und schafften den 10. Platz. „Dennoch hat es Spaß gemacht, aber ich werde später nicht an der Börse arbeiten, sondern ich möchte Kinder unterrichten“, sagte Lena Greverath.

Teamleiter Peters, der bei der Sparkasse Krefeld für Wertpapiere und Anlagestrategien zuständig ist, sprach auch den realen Aktienmarkt an, war selbst überrascht davon, dass die Börsennotierungen unmittelbar nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten generell nach oben gegangen waren. Er sagte: „Gerade in Zeiten der niedrigen Zinsen wird die Aktie immer wichtiger.“ Den höchsten Kursanstieg hatten in der Spielphase die Deutsche Bank AG (47,7 Prozent) und Fiat Chrysler Automobiles (42,7) erzielt. Die beliebtesten Wertpapiere beim Spiel waren Amazon.com, Alphabet Inc. A und die Adidas AG.

„Es war ein spannender Wettbewerb, natürlich wollten wir besser abschneiden als unsere Schüler“, sagten Holger Wittmann und Mathias Fehre, Lehrer am Kempener Berufskolleg. Sie gewannen dann auch die Lehrer-Wertung, mit einem Gewinn von mehr als 2700 Euro.

Bei der Schulwertung insgesamt kam das Berufskolleg auf den ersten Platz, dahinter die Berufsschule Kreis Kleve und das Berufskolleg Uerdingen.

Beim Schülerwettbewerb belegten hinter den „Panzerknackern“ das Albertus-Magnus-Gymnasium und das Team „Börsenabfall“ vom Berufskolleg des Kreises Kleve die Plätze zwei und drei.

Den Auszubildenden-Wettbewerb der Sparkasse Krefeld entschieden die „Engel für Momo“ (Moritz Heckershoff, Chiara Bahnen, Cara Bayer und Katharina Jansen) mit einem Gewinn von 5770 Euro für sich. Das beste Mitarbeiter-Team der Sparkasse hatte sogar einen Zuwachs von nahezu 23 Prozent gemacht. Bei den Studenten hatte die Equipe „Underberg“ von der Uni Duisburg-Essen den besten Spürsinn und das nötige Glück.