Fußballschule in Oedt Technik, Pässe und Fallrückzieher

Bei der Fußballschule in Oedt haben 14 Nachwuchsspieler drei Tage lang trainiert.

Foto: Kurt Lübke

Oedt. „Wir machen das, was die in der Bundesliga nicht können“, sagt Toni Burghardt. Doppelter Übersteiger? Sieht man in der höchsten deutschen Liga kaum. Fallrückzieher? Auch nicht. Auf dem Sportplatz in Oedt am Mittwoch Nachmittag aber sehr wohl. Drei Tage lang hat der 73-jährige ehemalige Bundesligaspieler (unter anderem Duisburg) 14 junge Nachwuchsspieler trainiert.

Zum Abschluss machen seine Schüler vor, was sie gelernt haben. So steigt der zwölfjährige Justus gekonnt mit beiden Füßen nacheinander über den Ball. „Perfekt“, lobt der Trainer. Die Finten lernen — das hat Luisa am besten gefallen. Die Elfjährige ist das einzige Mädchen in der Truppe. Jonas (11) bekommt ein Lob für seinen Fallrückzieher. Beim Schuss aufs Tor muss der Trainer aber einige Schüler auch mal verbessern: „Nicht mit der Pike — sonst gibt es Liegestütze.“

Die Deutsche Fußball-Akademie (DFA) hat die Fußballschule an den ersten drei Herbstferientagen zusammen mit Borussia Oedt angeboten. Von 10 bis 15.30 Uhr wurde trainiert, in der Mittagspause wurde gemeinsam gegessen.

„Der Fokus liegt auf Technik und Passen“, sagt Sven Locke, Jugendleiter und Trainer bei Borussia Oedt. Das zu trainieren, sei in diesem Alter besonders wichtig. So legen viele junge Kicker den Ball weit vor und rennen dann hinterher. In der Fußballschule lernen sie, mit dem Ball eng am Fuß zu laufen. Zwischen acht und zwölf Jahre alt sind die Spieler. Alle sind in einem Verein aktiv — auch wenn das keine Voraussetzung ist.

Die Fußballschule in diesen Herbstferien ist die erste ihrer Art in der Niersgemeinde und der Auftakt für weitere Veranstaltungen rund um den Fußball in Oedt. Denn die Deutsche Fußball-Akademie hat ihren Stützpunkt für den Niederrhein in Oedt aufgebaut und arbeitet mit der Borussia zusammen. „Das ist eine gute Kooperation, die für beiden Seiten sinnvoll ist“, erklärt Sven Locke.

Nach den Ferien starten in Oedt die Stützpunkt-Trainings — für Trainer, Torhüter oder Spieler aus der ganzen Region. Zu den Stützpunkt-Trainings kommen zum Beispiel ambitionierte Fußballer, die in kleinen Gruppen mehr lernen und weiterkommen möchten, erzählt Dirk Stöber, DFA-Vereinsberater und Leiter der Geschäftsstelle. Das gehe so weit, dass einige sich Einzelunterricht beim Personal-Coach leisten.

Bei der Fußballschule steht der Spaß im Vordergrund. Und den hatten die jungen Teilnehmer auf jeden Fall. In den Osterferien — vom 21. bis 23. März — soll es wieder eine Fußballschule geben. Auch für die nächsten Sommerferien ist schon eine Aktion in Planung. Dann werden wieder Pässe, Finten und Fallrückzieher geübt. Und „Scheren“. Diese Trick sieht man bei den Brasilianern, Italienern, Spaniern — aber nicht in der Bundesliga, erklärt Toni Burghardt. Noch nicht. Vielleicht ja wieder, wenn es Jonas, Justus und Co. einmal in die Bundesliga schaffen. . .